Davide de Paola (links) und Giuseppe Amendola sagen ciao in Marbach. Foto: Werner Kuhnle

Immer ein Lächeln im Gesicht und eine Kugel Eis in der Hand: Die beiden „La Porta“-Macher ziehen mit ihrer Eisdiele von der Marbacher Altstadt ins benachbarte Benningen.

Ciao und arrivederci! In der Marbacher Innenstadt steht (einmal wieder) ein Wechsel an. An diesem Samstag verabschieden sich Davide de Paola und Giuseppe Amendola nicht nur in die Winterpause, sondern gleich ganz aus der Stadt. Ihr Eiscafé La Porta übernimmt Anfang kommendes Jahr jemand anderes. Die beiden Eismacher wollen im Nachbarort Benningen neu durchstarten.

 

Aber erst einmal einen Espresso. Dabei erzählt Davide de Paola, dass er quasi in Eisdielen groß geworden ist, seine Familie hatte immer Gastronomie. Der heute 40-Jährige stieg erst an verschiedenen Stationen mit ein, inzwischen hat er sich längst selbstständig gemacht. Vor einigen Jahren kreuzten sich dann seine und Giuseppe Amendolas (34) Wege. Gemeinsam beschlossen sie, das Eiscafé La Porta in Marbach zu übernehmen.

Eiscafé trotzt Widrigkeiten

Das taten sie. Zum 1. März 2020 eröffneten sie ihr Eiscafé unterhalb des Torturms in der Fußgängerzone. Nur wenige Tage später schlossen sie es wieder – die Corona-Pandemie hatte die Region erreicht. Es folgten bewegte Zeiten mit Lockdowns und To-Go-Verkauf, dann startete die Generalsanierung der Marbacher Fußgängerzone mit viel Lärm und Staub. Aber Davide de Paola und Giuseppe Amendola hielten tapfer durch, immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Erst Corona und dann die Dauerbaustelle, das war schon gar nicht so einfach“, sagen sie heute. Und fügen lachend hinzu: „Aber langweilig wurde es nie mit den Baggern vor der Tür.“

Tatsächlich ist das Jahr 2025 das erste für die beiden Eismacher in Marbach, das ohne Einschränkungen für sie läuft. „Und dann gehen wir“, sagt Davide de Paola und guckt ein bisschen hilflos. Aber die beiden haben gute Gründe. Sie müssen an ihre Familien denken. Bislang haben sie immer den Winter in Italien verbracht, jetzt kamen beziehungsweise kommen die Großen in die Schule, das jeweils zweite Kind ist gerade da beziehungsweise auf dem Weg.

„Wir wollen das ganze Jahr hier arbeiten“, sagen de Paola und Amendola. In dem kleinen Laden in Marbach ist das nicht möglich. „Die Terrasse ist super, aber drinnen gibt es viel zu wenig Platz.“ Im Gegensatz zu der Eisdiele und ehemaligen Pizzeria in Benningen am Dengelberg. Dort gibt es im Innenraum rund 30 Sitzplätze.

Neues Angebot in Benningen

Zu den klassischen Eissorten gibt es auch immer spezielle Kreationen. Foto: Werner Kuhnle

Das macht es ihnen möglich, zu ihrem bisherigen Angebot – selbst gemachtes Eis, Kaffee, Tiramisu und Kuchen – auch Frühstück und Kleinigkeiten zum Essen anzubieten. Und das eben das ganze Jahr über und ohne Winterpause. Je nachdem, wie es mit der Bürokratie läuft, soll es dort im Februar oder März losgehen. Bis dahin wollen auch die Nachfolger, die wohl schon feststehen, das La Porta wieder eröffnet haben.

Immer ein freundliches Hallo, immer ein leckeres Eis, immer einen heißen Espresso: So manchem dürften die Jungs vom Eiscafé La Porta fehlen. Aber auch die Marbacher werden Giuseppe Amendola und Davide de Paola fehlen. „Wir wollen uns bei allen bedanken, wir haben uns hier richtig wohl gefühlt. Zum Glück ist es nach Benningen nicht so weit.“