Laut dem Unternehmen Hystreet.com waren am zweiten Adventssamstag im oberen Teil der Königstraße knapp 122 000 Menschen unterwegs – das sind etwa 50 000 mehr als im Jahr zuvor. Foto: dpa/Swen Pförtner

Die ersten beiden Adventssamstage liefen bei den Einzelhändlern noch nicht nach Wunsch. Aber ein Aufwärtstrend ist zu erkennen.

Die ersten beiden Adventssamstage sind vorbei. Sind die Händler mit dem Umsatz und der Kundenfrequenz bislang zufrieden? Vor der Pandemie konnten die meisten Einzelhändler in der Innenstadt über die Einnahmen und die Kauflust der Kunden nicht klagen. Doch wie sieht es 2022 aus? Auch in diesem Jahr können die guten Zahlen aus den Jahren 2018 und 2019 nicht erreicht werden. Laut einer Umfrage des Handelsverbands Baden-Württemberg verlief der erste Adventssamstag „schleppend“. Dennoch sei ein Aufwärtstrend zu erkennen, der sich eine Woche später auch fortsetzte. „Die Aufholjagd hat begonnen. Konsum und Stimmung sind deutlich gestiegen“, heißt es beim Handelsverband. „Und mit den Weihnachtsmärkten steigen die Frequenzen und die Freude an Weihnachten noch mehr“, sagt Sabine Hagmann, die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes. Dennoch liege man laut einer internen Umfrage bei einem Umsatzminus von fünf Prozent, wenn man die zweiten Adventssamstage der Vorjahre mit dem aktuellen vergleiche.

In Stuttgart sieht es ähnlich wie im gesamten Bundesland aus. „Es läuft besser als 2020 und 2021, aber wir liegen auch deutlich unter den Zahlen von 2018 und 2019“, bilanziert Citymanager Sven Hahn. Dennoch erkenne auch er einen Aufwärtstrend. „Es wird sehr viel in der Innenstadt geboten.“ Die Rollschuhbahn auf dem Schlossplatz sei toll. Zudem gebe es viele Inhouse-Aktionen der Einzelhändler, die sich viel Mühe gäben. Auch der Weihnachtsmarkt sei in diesem Jahr besser, schöner und präsenter.

Die Zahlen im Milaneo und Gerber sind noch nicht top

Das hat auch Milaneos Centermanager Dirk Keuthen festgestellt: „Deshalb wäre mein Wunsch, dass die Menschen noch ein bisschen ungehemmter den stationären Handel unterstützen, rausgehen und auch Aktionen wie den Weihnachtsmarkt erleben.“ Mit den ersten beiden Adventssamstagen im Milaneo ist Keuthen „nicht unzufrieden“. Am 3. Dezember seien weit über 40 000 Besucher da gewesen. Da gebe es aber noch Luft nach oben. Eine Woche zuvor seien es über 45 000 Leute gewesen, die zum Black Weekend ins Einkaufscenter gekommen wären.

Auch im Gerber ist die Kundenfrequenz noch nicht so hoch wie 2019. „Wir liegen dieses Jahr rund zehn Prozent unter den Werten aus dem Dezember 2019“, sagt Centermanager Guido Reuter. Die Zufriedenheit der Händler sei von Branche zu Branche unterschiedlich. In Buchläden und bei Spielwarenhändlern würde es im Advent bislang gut laufen, bei Bekleidungsgeschäften etwas schleppender.