Das Berolina-Haus bietet laut GHV-Sprecher ein schönes Ambiente. Foto: Tilman Baur

Ende Februar eröffnet ein neues Matratzengeschäft im Berolina-Haus in Stuttgart-Degerloch. In nächster Nähe stehen weitere Veränderungen an, doch der Objektverwalter gibt nicht viel preis.

Degerloch - Der ehemalige Laden „Feinkost am Zahnradbahnhof“ an der Löffelstraße 3 im Berolina-Haus ist endgültig Geschichte. Schon vergangene Woche fanden Umbauarbeiten in den Räumen statt. Geschlossen hatte er bereits im Juni vergangenen Jahres.

Die Ladenfläche in Degerloch sei ihm zu groß gewesen, hatte Eigentümer Yalcin Özdin damals als Grund für seinen Weggang angegeben. Im April eröffnet er nun einen neuen, kleineren Laden an der Möhringer Probststraße. Wer ihm an der Löffelstraße nachfolgt, ist indes noch nicht bekannt.

Bald gibt es dort Matratzen zu kaufen

Es ist nicht die einzige Veränderung, die derzeit im Berolina-Haus im Gange ist. Direkt neben dem ehemaligen Feinkostladen steht an der Löffelstraße 1 der Laden „Traumschuh“ leer, der seit Anfang 2013 Schuhe, Handtaschen und Accessoires angeboten hatte – ein Nachmieter ist bislang auch dort noch nicht bekannt.

Bekannt ist dagegen der neue Mieter der Hausnummer 5: Es ist das Unternehmen Ravensberger Matratzen, das in Stuttgart nach München seine zweite Filiale in Süddeutschland eröffnet. Ravensberger wirbt mit hochwertigen Matratzen zu Internetpreisen. Diese könne man anbieten, weil man die Geschäfte selbst betreibe. Die Mehrkosten für den Handel spare man sich und geben den Kostenvorteil direkt an die Kunden weiter, sagt Marlies Wüllner, die bei Ravensberger für das Marketing verantwortlich ist.

Die Kunden sollen nahe Parkplätze finden

Auf marktschreierische Werbung wolle man verzichten. Die Entscheidung fürs Degerlocher Berolina-Haus sei bewusst gefallen. Zwei Jahre habe man in Stuttgart nach einem passenden Standort gesucht, so Wüllner: „Wir wollten, dass das Geschäft gut für Kunden zugänglich ist und sie direkt dort parken können.“ Das Berolina-Haus erfülle beide Kriterien. Ravensberger schließt eine lange währende Lücke, denn seit dem Auszug eines Sonnenstudios vor rund zehn Jahren hatten die Räume leer gestanden.

Zwar kann der Karlsruher Objektverwalter Fondis Property keinen Nachmieter für den Feinkost- sowie den Schuhladen nennen. Geringe Nachfrage scheint jedoch kein Thema zu sein in dem modernen Bau, der vielen Degerlochern noch immer ein Dorn im Auge ist und als Symbol für die „Betonisierung“ Degerlochs gilt. „Aktuell sind alle Einheiten im Gesamtobjekt bis auf einige Tiefgaragenstellplätze vermietet“, sagt der Mitarbeiter Dirk Raboldt. Die Mischung aus Einzelhandel und Gastronomie werde auch künftig so erhalten bleiben.

Von Cafés bisher keine Spur

Ob wirklich alles vermietet ist, glaubt Eberhard Klink, Sprecher des Gewerbe- und Handelsvereins (GHV) erst, wenn die Geschäfte tatsächlich eröffnen. Cafés seien in der Vergangenheit oft angekündigt worden, hätten dann aber doch nicht eröffnet. Klink bedauert die Verschwiegenheit des Vermieters und Geschäftsführers der Fondis Property, Marijo Jakovljevic, erkennt aber auch dessen Leistung an: „Er hat in den vergangenen Jahren viel ins Haus investiert, sowohl innen als auch außen in die Fassade und das Dach.“

Das Berolina-Haus sei zwar nicht beliebt, doch an sich gut gelegen. „Es hätte Potenzial für ein schönes Ambiente, wenn ordentliche Geschäfte einziehen“, so Klink. Immerhin sei nun der lange Leerstand in der Hausnummer 5 kein Thema mehr. Wann die neuen Nachbarn einziehen, bleibt derweil noch ein Geheimnis.