Wenn der Toom-Markt durch einen Neubau ersetzt wird, soll während der Bauzeit auf dem Renaultgelände der Verkauf weitergehen. Foto: Norbert J. Leven

Der Toom-Markt an der Ulmer Straße in Echterdingen schließt im Januar. Rewe lässt dort neu bauen. In der Übergangszeit läuft der Verkauf im Zelt weiter.

Echterdingen - Im Gemeinderat gilt das sogenannte Renaultgelände an der Leinfelder Straße in Echterdingen als gewerbliches Filetgrundstück. Mehrfach wähnten sich Stadtverwaltung und Kommunalpolitiker in der Vergangenheit bereits am Ziel, spielten in Gedanken bereits durch, wofür der Millionenerlös aus dem Verkauf verwendet werden könnte. Projekte, etwa wie zuletzt das chinesische Handelszentrum, zerplatzten jedoch wie die berühmte Seifenblase.

Nun wird eine Nutzung des Areals an der Grenze zur grünen Mitte zwischen den beiden großen Stadtteilen von L.-E. konkret – allerdings für einen überschaubaren Zeitraum. Die Rewe-Gruppe steht nach Informationen der Filder-Zeitung kurz vor dem Abschluss eines Pachtvertrages mit der Stadtverwaltung. Auf Nachfrage bestätigt Angelika Goldak, Wirtschaftsförderin der Großen Kreisstadt, entsprechende Gespräche.

Der alte Standort wird abgebrochen

Rewe benötigt das Gelände für eine Zwischennutzung. Dort soll in einem Zelt der Verkauf aufrecht erhalten werden, solange an der Ulmer Straße ein Neubau entsteht. Dort wird Ersatz geschaffen für den heutigen Toom-Markt, mit rund 6000 Quadratmeter Verkaufsfläche einer von zwei sogenannten Vollsortimentern in der Stadt. „Im Januar 2014 wird der Toom-Markt geschlossen“, sagt Sabine Stachorski, Pressereferentin für die Region Südwest bei Rewe. Anschließend werde der Eigentümer den gesamten Komplex abbrechen und dann einen Neubau errichten. In diesen werde Rewe einziehen.

„Die Stadt hat den Einkaufsstandort an der Ulmer Straße nie in Frage gestellt“, sagt Goldak. Sie habe die Unternehmensgruppe auch bei der Suche nach einem Interimsstandort aktiv unterstützt. Eine ununterbrochene Präsenz sei auch wichtig im Sinne der Versorgungssicherheit für die Bevölkerung.

Zeltverkauf ist nichts Alltägliches

Die Verkaufszelt-Variante zur Überbrückung der Bauzeit ist offenbar weder für die Stadt noch für Rewe eine alltägliche Lösung. So bedarf die Einzelhandelsnutzung auf dem Gewerbeareal einer – zeitlich befristeten – Sondergenehmigung. Zur Größe des Zelts an der Leinfelder Straße und zum dort feilgebotenen Sortiment konnte Stachorski noch keine Angaben machen. Diese Details würden erst dann besprochen, wenn nach Abschluss des Pachtvertrags die Rahmenbedingungen feststehen.

Bei Rewe rechnet man mit einer Bauzeit von etwa 18 Monaten. Mitte 2015 wolle man den neuen Standort, so der aktuelle Planungsstand, eröffnen, sagt Stachorski. Zu Verkaufsflächen und Sortimenten hält sich die Pressereferentin noch bedeckt. Durchgesickert war im Frühjahr bereits, dass Rewe den Nonfood-Sektor nicht selbst betreiben, sondern untervermieten will. Die Verkaufsfläche an der Ulmer Straße darf allerdings nicht wachsen: mehr als 6000 Quadratmeter lässt der Bebauungsplan nicht zu.