Um ein größeres Einzelhandelsgeschäft zu etablieren, müssten diese fünf Häuser an der Hauptstraße gegenüber dem Zeppelinplatz abgebrochen werden Foto: Norbert J. Leven

Die Stadt will gegenüber dem Echterdinger Carré einen weiteren Einkaufsschwerpunkt etablieren – und denkt dabei an ein Textiliengeschäft.

Echterdingen - Ein bislang wenig beachtetes Detail des Waldhorn-Sanierungsprojekts gewinnt zunehmend an Bedeutung: Auf der Ostseite der Hauptstraße soll gegenüber dem Zeppelinplatz ein weiterer Einkaufsschwerpunkt entstehen. Dort ist auch an eine Fortsetzung des Platzes gedacht.

Entsprechende Überlegungen bestätigt die neue Baubürgermeisterin Eva Noller auf Anfrage unserer Zeitung. Zumindest die Platzerweiterung über die Hauptstraße hinweg ist bereits in dem Plan zum Sanierungsgebiet angedeutet, der auf einer Metalltafel an der Ecke Hauptstraße/Kanalstraße abgebildet ist. Noller spricht nach einer ersten Durchsicht der Pläne von einem „stadtplanerisch schlüssigen Konzept“, bezeichnet den Bereich als „kleinen Nucleus“ (lateinisch für Kern), der in eine starke Ortsmitte ausstrahlen könne.

Gesucht: Ein Geschäft mit Ankerfunktion

Vorstellen kann sich die Bürgermeisterin an dieser Stelle auch ein großflächiges Einzelhandelsgeschäft, dem eine Ankerfunktion zufallen würde. Als Wunsch nennt sie in diesem Zusammenhang ein Unternehmen aus der Textilbranche. „Wir führen aber noch keine Gespräche mit Investoren“, sagt die OB-Stellvertreterin.

Um diese Überlegungen überhaupt umsetzen zu können, müssten fünf alte Gebäude – diejenigen mit den Hausnummern 30 bis 38 – abgebrochen werden. Ein Neubau könnte dann, um einige Meter zurückgesetzt von der Hauptstraße, hochgezogen werden. Die Planung befinde sich, so Noller, noch in einem frühen Stadium. Zurzeit läuft für den Abschnitt nördlich der Zwinkenstraße ein Bebauungsplanverfahren.

Die Stadt will Grundstücke kaufen

Um die Ideen umsetzen zu können, geht die Stadt auf die derzeitigen Eigentümer zu, mit einem eindeutigen Ziel: „Wir wollen kaufen“, sagt Noller. Zumindest in einem Fall ist die Stadt bereits erfolgreich gewesen: das Gebäude der ehemaligen Bäckerei Wolkenstein ist inzwischen in kommunalem Eigentum.

Die Verwaltung will in der Zwischenzeit dieses neue Eigentum offenbar nicht ungenutzt lassen. „Uns wurde der Laden zur Nutzung für ein Vertriebsbüro angeboten“, sagt der Geschäftsführer der Stadtwerke Leinfelden-Echterdingen, Peter Friedrich, auf Anfrage. Eine Entscheidung habe man jedoch noch nicht getroffen. Vorstellen könne er sich aber durchaus, dort die Vertriebsaktivitäten für den kommunalen Strom- und Gasverkauf zu bündeln.

„Starker Impuls für Echterdingen“

Wie lange ein solches Büro dort existieren könnte, ist im Augenblick noch nicht abzuschätzen. Die Bauverwaltung will auf jeden Fall das laufende Verfahren im kommenden Jahr zum Abschluss bringen. Ob dann Bauherren noch von Sanierungsmitteln profitieren können, bleibe abzuwarten, sagt Noller, die sich von der Veränderung „einen starken Impuls für Echterdingen“ verspricht.