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Besonders gefragter WM-Artikel: Deutschland-Trikots mit eigenem Namen auf dem Rücken.

Stuttgart - Der Einzelhandel will sein Stück vom großen Fußballkuchen ab haben. Zum WM-Start gehen Fanartikel in Schwarz, Rot, Gold und große Flachbildschirme besonders häufig über die Ladentische. Erfolge der Nationalelf wäre für die Händler dabei die beste Werbung.

Die Fußball-WM 2006 ist allen noch als Sommermärchen in Erinnerung. Traumwetter, großartige Spiele der deutschen Mannschaft und eine Wahnsinnsstimmung beim Public Viewing auf dem Schlossplatz. Das wird bei der diesjährigen Weltmeisterschaft alles ein wenig anders werden. Die Welt ist nicht zu Gast bei deutschen Freunden sondern in Südafrika und auf dem Schlossplatz werden keine Leinwände stehen.

Daher decken sich viele Fans mit neuen Fernsehern ein, um in den eigenen vier Wänden ihre private WM-Party zu feiern. "Die Fernseher werden grade bei Sportfans immer größer", beschreibt Werner Eberle, Besitzer eines HiFi-Geschäfts im Stuttgarter Westen, den aktuellen Trend. Während 32 Zoll (82 Zentimeter) vor kurzem noch die Standargröße bei Flachbildschirmen war, sind Geräte mit 40 Zoll Bildschirmdiagonale (104 Zentimeter) und mehr heute immer beliebter. "Einen Fernseher ohne HD-Auflösung kauft heute auch keiner mehr", sagt Eberle. Mit der höheren Auflösung lassen sich Details wie Rückennummern besser erkennen.

"Warum soll ich als Mario Gomez zum Fußball gehen?"

Wer bei der WM-Party, egal ob im Biergarten oder zu Hause vor dem neuen Fernseher, im Trend liegen will braucht das passende Outfit. "Deutschlandtrikots, Schals und Mützen sind der Renner überhaupt", sagt Gerd Riehm vom Intersport Breitmeyer in der Calwer Straße. Erfahrungsgemäß komme der große Ansturm erst wenn der Ball rollt. Auch in den Wochen vor der WM sei das Geschäft laut Riehm sehr gut verlaufen. Alles was mit dem Thema Nationalelf zu tun hat ist sehr beliebt. "Manche Versionen des Deutschlandtrikots sind sogar schon ausverkauft", berichtet der Geschäftsmann.

Die VfB-Nationalspieler Sami Khedira und Cacau sind extrem beliebt und liegen mit weitem Abstand vor Stars wie Schweinsteiger und Lahm. Besonders gefragt sind allerdings deutsche Trikots, die mit dem eigenen Namen auf dem Rücken beflockt sind. "Warum soll ich als Mario Gomez zum Fußball gehen, wenn ich auch meine eigenen Namen auf dem Shirt haben kann", sagt Riehm.

Ein negativer Effekt durch die vielen Verletzungen bei der Nationalmannschaft und durch den Ausfall von Michael Ballack hat sich bei Stuttgarts Unternehmern nicht eingestellt. Die Einzelhändler sind sich sicher, dass die WM einen positiven Effekt auf das Geschäft haben wird, auch wenn dieser weniger stark ausfallen wird als bei der Heim-WM vor vier Jahren. Egal ob im HiFi- oder im Sportgeschäft, eines ist allen Einzelhändlern gemein. Alle wünschen sich ein erfolgreiches Abschneiden der deutschen Kicker. "Umso weiter die Nationalmannschaft im Turnier kommt, desto besser fällt unser Geschäft aus", sagt Elektrohändler Werner Eberle. Eine Hoffnung die Unternehmer und Fans vereint.