Am Dienstag wurde der Treffpunkt für die Steinheimer Kids am Schulzentrum offiziell eingeweiht, am Mittwoch geht er in Betrieb. Ein Name dafür wird noch gesucht.
Steinheim - In der Baubranche kann man das schon fast als Rekord bezeichnen: Fast genau drei Jahre, nachdem in einer Gemeinderatssitzung der Beschluss gefasst worden ist, ein Jugendhaus zu bauen, konnte Bürgermeister Winterhalter in den nagelneuen Räumen mehr als 50 Gäste zur Einweihung begrüßen. Ebenfalls rekordverdächtig: „Stand heute sind wir nicht nur im Zeitplan, sondern auch im Kostenrahmen geblieben“, freute sich der Rathauschef. 1,5 Millionen Euro hat der Bau gekostet, offiziell begonnen wurde er mit dem Spatenstich am 27. November 2018.
Winterhalter lobte das große Engagement und Expertenwissen aller Beteiligten, die es ermöglicht hätten, „das zeitlich anspruchsvolle Projekt“ umzusetzen. Mit Sebastian Backes wird zum April ein weiterer Vollzeitmitarbeiter seine Arbeit in den neuen Räumen aufnehmen. Wie beim Ja zum Neubau habe der Gemeinderat auch durch die Bewilligung dieser Stelle bewiesen, wie wichtig ihm die offene Jugendarbeit sei. Er hoffe, so Winterhalter weiter, „dass auch die Nutzer dem Gebäude mit derselben Wertschätzung und demselben Respekt begegnen“, sodass auch künftige Generationen noch etwas davon hätten.
Sein besonderer Dank ging ans Steinheimer Lädle, das mit einer sehr großzügigen Spende noch die eine oder andere sinnvolle Anschaffung ermöglicht habe, die im kommunalen Budget nicht drin gewesen sei. Geld von Bund und Land habe es leider keines gegeben.
Am neuen Jugendhaus haben viele mitgewirkt. Angefangen von der Projektgruppe mit Vertretern aus Stadtverwaltung, Gemeinderat, Schulen, dem Jugendhausverein und der Kreisjugendpflege über Architekten und Bauplaner bis zu den Handwerkern. Der quadratische Bau, der durch flexible Trennwände innen viele Variationsmöglichkeiten bietet, ist eine Idee von Bauamtsleiter Frank Fussenegger.
Der wies die vielen interessierten Besucher auf verschiedene Details der Innenausstattung hin wie beispielsweise die Akustikdecke, die Geräusche dämpft, das robuste Industrieparkett aus Eiche oder auch die Möblierung, die mit ihren runden Formen und den Grün- und Grautönen einen bewussten und reizvollen Kontrast zum Gebäude selbst bildet.
„Die Verkehrswege wurden auf ein Minimum beschränkt“, erklärte Fussenegger. So wurde der Platz optimal genutzt.
Bodentiefe Fenster und Glastüren gewähren aus fast allen Räumen den Blick ins derzeit noch unfertige Außengelände, wo aber bald schon Grassamen eingesät werden soll. Hingucker auf der Terrasse ist ein extrabreiter Holzliegestuhl – und dass der sich drehen lässt, probierten einige begeisterte Jugendliche gleich aus.
Für andere Jugendliche stand dagegen erst einmal Arbeit auf dem Programm. Die Jazzkids der Musikschule Marbach-Bottwartal unterhielten mit rhythmischen Eigenkompositionen. Doch auch auf die künftigen Nutzer des Jugendhauses wartet noch Arbeit. Sie sollen dem Gebäude einen Namen geben und sagen, was sie sich dafür noch wünschen.