Wenn der Unterricht mittags endet, können die Kinder im Schülerhaus lesen und spielen, bevor es nach Hause geht. Foto:  

Das neue Schülerhaus der Pragschule ist offiziell eröffnet worden. Dort können nun bis zu 120 Kinder bis in den Abend hinein betreut werden. Für sie stehen Plätze für die Hausaufgaben und eine Sitzecke zum Entspannen bereit.

S-Nord - Bei der offiziellen Eröffnung des Schülerhauses der Pragschule haben Eltern, Kinder, Lehrer und städtische Beamte gefeiert. Seit Anfang dieses Schuljahres können 120 Kinder bis 17 Uhr und 60 weitere bis 14 Uhr im neuen Schülerhaus betreut werden.

„Im alten Schülerhort fanden nur 50 Kinder Platz. Die Eltern hatten aber mehr Bedarf“, sagte Peter Burkhardt, Rektor der Pragschule. Man habe die Eltern auch abstimmen lassen, ob sie lieber den kleinen Hort mit einer intensiveren Betreuung für nur 50 Kinder möchten, oder ein großes Schülerhaus für insgesamt 180 Kinder. Die Entscheidung fiel laut Burkhardt sehr deutlich für das Schülerhaus aus.

Die Räume verteilen sich auf mehrere Gebäude

Nachdem auch in der Schulkonferenz der Beschluss gefasst wurde, habe man Ende Januar den Antrag für das Schülerhaus bei der Stadt gestellt. Als dieser bewilligt war, gingen die Umbauarbeiten los: Die Küche im Hort wurde erweitert, Klassenzimmer neu möbliert und pädagogisches Personal vom Träger des Schulhauses, Stuttgarter Jugendhausgesellschaft, eingestellt. Der Begriff Schülerhaus ist wörtlich genommen nicht ganz richtig. Die Räume finden sich nicht in einem einzigen Haus, sondern im alten Hort, im Holzhaus und im Erdgeschoss des Schulhauses. „Als die Anmeldung für die neuen Schulhausplätze im April dann möglich war, waren die ganz schnell vergeben“, sagte Burkhardt. In den Gruppen sind jeweils 20 Kinder. Sie sind dabei nicht nach Klassen oder sonst wie aufgeteilt, sondern bunt gemischt.

Die Kinder in den drei Kurzgruppen bis 14 Uhr teilen sich die Räume mit Klassen und erhalten kein Mittagessen. Ist in den Räumen Unterricht, spielen die Kinder draußen im Schulhof. Die Langgruppen haben eigene Räume, die nur sie benutzen.

Die sechs Ganztagesgruppen haben nach dem gemeinsamen Mittagessen von einem Caterer eine Stunde Hausaufgabenbetreuung. Die restliche Zeit steht ihnen zur freien Verfügung. Sie können in den Räumen des Schülerhauses spielen, lesen, basteln und werkeln. Ab Oktober starten an der Schule auch unterschiedliche Arbeitsgemeinschaften. Diese finden nachmittags statt und können von den Kindern in der Ganztagsbetreuung besucht werden.

Eine große Auswahl an Spielen und Büchern

Bereits bevor die Schule losgeht, wird eine Frühbetreuung angeboten. Diese läuft von 7.30 Uhr bis 8.30 Uhr. Hierzu kommen etwa 50 Schüler, je nach dem, wann für sie die Schule beginnt.

Die Räume sind allesamt mit Tischen und Stühlen für Hausaufgaben ausgestattet, bieten aber auch eine gemütliche Sitzecke, wo der Nachwuchs nach der Schule entspannen kann. Die Schüler haben mehrere Regale voll mit Spielen und Büchern. Die Auswahl ist groß. Ebenfalls wurde im Schulhaus eine Werkstatt neu eingerichtet. Dort können die Kinder ihr Geschick beim Basteln unter Beweis stellen.

Die Einrichtung des Schülerhauses ist für die Pragschule ein erster Schritt auf dem Weg zur teilgebundenen Ganztagsschule. Der Antrag dazu wurde schon im Frühjahr vergangenen Jahres eingereicht.

Für die Bezirksvorsteherin Andrea Krueger ist das ein wichtiges Vorhaben: „Viele Eltern haben ihre Kinder in Kindertagesstätten und wissen dann nicht, wie es in der Grundschule mit der Betreuung weiter gehen soll.“ Im Moment würden der Schule allerdings noch Räumlichkeiten und Personal fehlen, um zur vollwertigen Ganztagsschule zu werden“, sagte Burkhardt. Vor 2016 könne man aber nicht damit rechnen.