Fritz Kuhn und die neuen Bürger begegnen sich im großen Sitzungssaal des Rathauses Foto: Michele Danze

Stuttgarts Stadtoberhaupt Fritz Kuhn hat die 1037 Neubürger, die zwischen 1. Januar und 30. Juni die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben, zu einer Feier ins Rathaus eingeladen.

Stuttgart - Bis Ende dieses Jahres werden in der Landeshauptstadt statistisch hochgerechnet 2268 Anträge auf Einbürgerung gestellt,davon 2124 mit positivem Ergebnis. Nach Angaben der Einbürgerungsbehörde des Amts für öffentliche Ordnung zeigt sich damit das ungebrochene Interesse von Einwanderern an einem deutschen Pass.

Eine Datenanalyse der Neubürger des Jahres 2015 zeigt, dass die Altersgruppe zwischen 20 und 40 Jahren mit 54 Prozent weit überwiegt. 25 Prozent der Migranten sind bis 20 Jahre alt, 17 Prozent zwischen 40 und 60 sowie vier Prozent über 60 Jahre. Der Frauenanteil liegt mit 53 Prozent etwas höher als derjenige der Männer mit 47 Prozent. Die Neubürger stammen zum größten Teil aus der Türkei, gefolgt von Kroatien, Griechenland, Serbien, dem Irak und dem Kosovo. Weitere Herkunftsländer sind Bosnien-Herzegowina, Italien, Bulgarien und Polen.

Fritz Kuhn ermuntert Neu-Stuttgarter zum Engagement bei Flüchtlingshilfe

Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat die 1037 Neu-Stuttgarter, welche die deutsche Staatsbürgerschaft zwischen 1. Januar und 30. Juni 2015 erhalten haben, am Freitagabend zur Feier ins Rathaus eingeladen. Davon haben sich 462 angemeldet, darunter 111 Kinder. „Alle, die hier leben, sollen spüren, dass sie dazugehören. Dabei geht es um das Akzeptieren von Unterschieden“, sagte Fritz Kuhn. Angesichts des Flüchtlingsstroms nach Stuttgart und der Vielzahl von Ehrenamtlichen, die sich ums Wohl der Asylbewerber verdient machen, appellierte er an die Neubürger: „Ich bitte Sie alle, sich an der Hilfe für die Menschen, die aus Not zu uns gekommen sind, zu beteiligen.“

Auch in den Vorjahren haben zahlreiche Einwanderer in Stuttgart die deutsche Nationalität angenommen. 2014 waren es 1697 Migranten – bei 2144 gestellten Anträgen. Im Jahr 2013 waren es 1612 Einbürgerungen bei 2123 Anträgen und 2012 insgesamt 1747 Erfolgsbescheide bei 2016 Anträgen. Auch viele Migranten, die als Flüchtlinge nach Deutschland kamen, haben sich seit 2003 einbürgern lassen: 4000 kommen aus dem ehemaligen Jugoslawien, 1200 aus dem Irak, 800 aus Sri Lanka und 600 aus Afghanistan.