Eintracht-Frankfurt-Kapitän Marco Russ leidet an einer Tumorerkrankung. Foto: dpa

Es dürfte eine schockierende Diagnose für den Kapitän von Eintracht Frankfurt gewesen sein: Im Rahmen einer Dopingprobe wurde bei Marco Russ ein Tumor entdeckt. Der junge Mann reagierte jedoch zunächst gefasst.

Frankfurt/Main - Fußball-Profi Marco Russ von Eintracht Frankfurt hat nach Angaben des Frankfurter Vorstandschefs Heribert Bruchhagen „sehr gefasst“ auf die schwere Tumor-Diagnose einen Tag vor dem Relegationsspiel gegen den 1. FC Nürnberg reagiert. „Er wirkte sehr gefasst und seine Frau kam auch noch hinzu. Marco hat dem Trainer dann im Laufe des Abends mitgeteilt, dass er sich zum Spiel bereit fühlt“, sagte Bruchhagen am Donnerstag dem Radiosender FFH.

Der Fußball-Bundesligist und Russ selbst hatten am Vortag erfahren, dass eine Doping-Probe nach dem Spiel bei Darmstadt 98 am 30. April einen auffällig erhöhten Wert des Wachstumshormons HCG im Körper des 30 Jahre alten Verteidigers ergeben habe. Noch am Mittwoch eingeleitete Untersuchungen eines Internisten und eines biochemischen Instituts bestätigten dann nach Angaben der Eintracht eine „schwere Tumorerkrankung“ bei Russ. Die Frankfurter treffen am Donnerstagabend im ersten von zwei Relegationsspielen um den Bundesliga-Verbleib auf den Zweitliga-Dritten 1. FC Nürnberg.

„Ich kann mich nicht in die Gemütslage eines Menschen hineinfühlen, eines jungen Sportlers, wenn er eine so niederschmetternde Diagnose bekommt“, erklärte Bruchhagen. „Aber es wird gespielt, es muss gespielt werden.“ Er sei „kein Tiefenpsychologe, sondern Fußball- Manager“, sagte der 67-Jährige. Man könne erwarten, dass das Team „hochkonzentriert in das Spiel geht und möglicherweise auch für Marco Russ spielt.“ Man könne aber „nicht schildern und ich kann es auch nicht prognostizieren, was das für die Spieler bedeutet.“