Michel Platini und Joseph Blatter müssen im Fußball weiter pausieren. (Archivfoto) Foto: dpa

Fifa-Präsident Joseph Blatter und Uefa-Chef Michel Platini haben keinen Erfolg mit ihren Einsprüchen gegen ihre Sperren im Fußballgeschäft gehabt. Vor allem für Platini ist die Entscheidung ein weiterer Rückschlag.

Zürich - Fifa-Präsident Joseph Blatter und Uefa-Chef Michael Platini bleiben gesperrt. Die Berufungskommission des Weltfußball-Verbandes lehnte am Mittwoch die Einsprüche der beiden Spitzenfunktionäre gegen ihre 90-Tage-Suspendierung ab. Blatter und Platini können laut einer Mitteilung der Fifa noch vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) ziehen. Vor allem für den Franzosen Platini ist das Scheitern des Einspruchs ein weiterer Rückschlag. Der 60-Jährige hofft noch immer auf eine Kandidatur für die Präsidenten-Wahl der Fifa am 26. Februar.

Sprecher Platinis: Entscheidung ungerecht

Ein Sprecher Platinis, den die Nachrichtenagentur AP zitierte, kritisierte die Entscheidung als „eindeutig einseitig, ungerecht und voreingenommen“. Zugleich warf er der Fifa eine gezielte Störung von Platinis Kandidatur für das Amt des Fifa-Präsidenten vor. Platinis Sprecher zeigte sich zuversichtlich, dass der CAS die Rechte des Franzosen „wiederherstellen“ werde.

Am 7. Oktober hatte die Ethikkommission des Verbandes den Schweizer Blatter und den Franzosen Platini als Präsidenten des europäischen Fußball-Verbandes für 90 Tage gesperrt. Während dieser Zeit sind beide von allen Fußball-Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene ausgeschlossen. Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte zwei Wochen vor dem Spruch der Ethikkommission ein Strafverfahren gegen den 79-jährigen Blatter unter anderem wegen des Verdachts der „ungetreuen Geschäftsbesorgung“ eingeleitet.

Für Platini wird es eng mit der Blatter-Nachfolge

Platini war von den Schweizer Behörden wegen einer von Blatter erhaltenen Zahlung in Höhe von zwei Millionen Schweizer Franken als Auskunftsperson gehört worden. Platini hat die Vorwürfe bislang zurückgewiesen und das Geld als Lohn für seine Beratertätigkeit für die Fifa bezeichnet. Allerdings war ihm die Summe erst neun Jahre nach Ende seiner Arbeit für die Fifa 2011 überwiesen worden. Ein erster Einspruch bei der Ethikkommission war nach Angaben seiner Anwälte von Ende Oktober bereits abgewiesen worden.

Für Platini wird es eng, doch noch die Nachfolge von Blatter an der Spitze des Weltfußball-Verbandes anzutreten. Bis zum Bewerbungsschluss am 26. Oktober durfte er seine Kandidatur nicht einreichen. Insgesamt ließ das Ad-hoc-Wahlkomitee in der vergangenen Woche nur fünf Anwärter für die Kür Ende Februar zu. Der Jordanier Prinz Ali bin al-Hussein, Uefa-Generalsekretär Gianni Infantino, der Franzose Jérôme Champagne, der asiatische Verbandschef Scheich bin Ibrahim Al Chalifa und Tokyo Sexwale aus Südafrika dürfen zur der Wahl antreten.