Dieses Mal durften die Retter unter Einsatzbedingungen im Gebäude üben. Foto: non

Der Kindergarten im Töbele wird abgerissen. Die Feuerwehr hat noch rasch dort trainiert.

Rechberghausen - Nur drei Minuten, nachdem der Notruf am Montagabend eingegangen ist, sind die ersten Feuerwehrleute schon am Magazin. Wenige Minuten später rücken sie mit dem nagelneuen Löschfahrzeug, das eigentlich erst in drei Wochen offiziell übergeben wird, vor dem Kindergarten im Töbele an. In der Einrichtung brennt es. Ein Arbeiter soll noch im Gebäude vermisst. Nun muss es schnell gehen. Die Tür wird eingeschlagen, die Retter arbeiten sich mit Atemschutzgeräten in das völlig verrauchte Gebäude vor. Zur Unterstützung rücken die Kameraden aus Birenbach aus. Wenige Minuten später ist die vermisste Person geborgen.

Unter echten Bedingungen geübt

Gott sei Dank alles nur eine Übung. Den vermissten Arbeiter mimte die Tochter der Rechberghäuser Kommandanten Ralf Schrag, die ebenfalls bei der Freiwilligen Feuerwehr ist. Sie war eine der wenigen Eingeweihten. Für alle anderen Beteiligten kam die Alarmübung ohne Vorwarnung. „Ein bisschen was sickert aber immer durch“, meinte Schrag mit Blick auf das gute Dutzend Schaulustiger, die schon einige Minuten vor dem Alarm ihre Decken auf einer angrenzenden Wiese ausbreiteten.

„Wir wollten die Gelegenheit nutzen und einfach mal ohne Rücksicht auf Verluste am Gebäude üben“, erklärte Ralf Schrag, . Der Zeichen für den Kindergarten im Töbele stehen auf Abriss. In den kommenden zwölf Monaten soll an gleicher Stelle ein neues Gebäude errichtet werden. Die Interimsunterkunft, aus einigen Containern steht bereits wenige Meter weiter auf einem Parkplatz.

Feuer machen war verboten

Das Trainingsspektakel ohne Rücksicht auf Verluste hielt sich aber letztlich doch in Grenzen. Schrag ließ nur mit einer Nebelmaschine jede Menge Rauch in das Gebäude, bis man die Hand vor Augen nicht mehr sah. Feuer legte er keines. „Das wird für die Gemeinde zu teuer“, erklärte er. Geschmolzener Abraum sei schließlich wie Sondermüll zu entsorgen.

Doch auch so bot die Übung Überraschungen. Zwar trainierten die Rechberghäuser an ihrem neuen Fahrzeug bereits seit Mitte Juli. Doch manches Werkzeug sei noch sehr ungewohnt und das Trockentraining eben nicht mit einem Einsatz zu vergleichen, betonte der Kommandant. So ließ sich die gläserne Eingangstür im Kindergarten letztlich nur mit brachialer Gewalt öffnen, was einen Scherbenregen zur Folge hatte. Eine der Scherben wiederum einen der Schläuche. „So was passiert – dazu machen wir die Übung“, kommentierte Schrag das Malheur. Insgesamt war er zufrieden. „Die Abläufe haben gut funktioniert“.

Der echte Einsatz folgt

Nach eineinhalb Stunden – auch die Birenbacher schickten noch Atemschutztrupps in das Übungsgelände – war der Spuk vorbei. Beinahe. Denn dann musste die Rechberghäuser Wehr noch einmal ausrücken. Auf der Straße nach Faurndau waren zwei Autos frontal kollidiert. Die Retter mussten auslaufende Flüssigkeiten binden und beseitigen.