Otto Grau hört Ende des Jahres mit seiner Arbeit rund um die Grabkapelle auf. Foto: SSG

Seine Mission war die Grabkapelle auf dem Württemberg: Otto Grau ist vom Mausoleum kaum wegzudenken, der 86-Jährige sorgte dort für Sauberkeit und war der „Mann für alle Fälle“. Jetzt hört er auf – doch das Denkmal bleibt eine Familienangelegenheit.

Sein unermüdlicher Einsatz für die Sauberkeit rund um das beliebte Mausoleum auf dem Württemberg, die Grabkapelle, war für Otto Grau eine Herzensangelegenheit. Doch Ende des Jahres ist Schluss. Er sei stolz und dankbar für die vielen Jahre hier, sagt er, der sich bald zur Ruhe setzt. „Für viele ist er die gute Seele der Grabkapelle“, berichtet Manuel Liehr, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten. Für Otto war es „eine Ehre, an diesem besonderen Ort wirken zu dürfen und so viele Menschen und Geschichten kennenzulernen.“

 

Graus Wirkungsstätte war dort, wo König Wilhelm und Königin Katharina in der Gruft liegen und wo über der Eingangstür der sinnreiche Spruch „Die Liebe höret nimmer auf“ steht. Hoch über dem Neckartal an historischer Stätte. Zuletzt hat auch das Südwestfernsehen über Graus Arbeit berichtet und gezeigt, wie er mit Kindergartenkindern aus Rotenberg, den Kapellenzwergen, um die Kapelle sauber macht und Mülleimer leert.

Ehefrau Doris Grau war Verwalterin der Grabkapelle

Sein Einsatz mit den Kleinen hat ihm immer Freude bereitet. Auch seine Frau Doris Grau ist lange für das Mausoleum lange tätig gewesen: Sie war von 1994 bis 2010 Verwalterin der Grabkapelle. Seit der Zeit half ihr Mann Otto aus. Er war zuständig für die Müllbeseitigung und hat alles sauber gehalten. Bis heute eine Herausforderung. Doch seine Aufgaben wuchsen. So sei er im Lauf der Jahre der „Mann für alle Fälle“ geworden. Graus wohnen in Rotenberg im Priesterhaus unterhalb der Kapelle. Seit 2015 ist Graus Tochter Christiane Grau Verwalterin des 200 Jahre alten Monuments. Somit wird die Aufgabe in der Familie fortgesetzt, die schon 1950 mit Otto Graus Großvater begann. Die Familie Grau lebt nach Angaben der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg seit 70 Jahren an und mit der Grabkapelle. Von Generation zu Generation.

Tochter Christiane Grau ist jetzt Monumentsverwalterin

Auch Tochter Christiane Grau sagt: „Für meinen Vater war sein Beruf nie nur Arbeit“. So sei er gerne mit Besuchern ins Gespräch gekommen. Einmal habe er eine entlaufene Schafherde einfangen und ihrem Besitzer zurückbringen müssen, erzählt sie. Im Winter galt es, die Wege vom Schnee freizuschaufeln, meist in Handarbeit. Das habe ihren Vater fit gehalten.

Stephan Hurst, Otto Grau und Tochter Christiane. (von links) Foto: SGG

Stefan Hurst, Leiter der Schlossverwaltung Ludwigsburg, zu der die Grabkapelle gehört, erinnert an die Kinderführungen mit der Kapellenmaus Amalie, die die Graus organisiert haben und sich damit für Groß und Klein engagiert haben. Eine direkte Nachfolge für Otto Grau wird es nicht geben, sagt ein Sprecher. „Die Sauberkeit fällt nun allgemein in den Zuständigkeitsbereich der Verwaltung. Ein Trost bleibt den Besuchern: die Familie Grau wird eng mit der Grabkapelle verbunden bleiben. Da Otto Grau ein Frühaufsteher ist, wird man ihn frühmorgens ab und an treffen. Und die Kapellenzwerge haben ja auch schon einiges von „Mister Saubermann“ gelernt.