Das Gerber kommt seit seinem Start im September 2014 nicht richtig auf die Beine. Foto: /Wilhelm Mierendorf

Die Württembergische als Eigentümer des Einkaufscenters Gerber zieht nun die Reißleine. Nachdem die Versuche zahlreicher Centermanager misslangen, das Obergeschoss der Mall zu beleben, wird umgebaut.

Stuttgart - Nachdem das Einkaufscenter Gerber zu Monatsbeginn erneut die Führung ausgewechselt hat, geht der Umbau weiter. Nach den personellen Veränderungen des Geschäftsführers Peter Fiegle bis zur neuen Leitung durch die Agentur IPH, wird sich auch strukturell einiges verändern. Das sehr schwach besuchte Obergeschoss des am 23. September 2014 gestarteten Centers wird teilweise zu Büros umgebaut.

„Wir planen, das Obergeschoss teilweise umzuwidmen in eine Mischnutzung. Dabei wird Co-Working eine Rolle spielen. Momentan befinden wir uns in Gesprächen mit potenziellen Nutzern. Einzelhandel wird es auch weiter geben“, sagt Immo Dehnert, Kommunikationschef der Wüstenrot & Württembergische AG, auf Anfrage.

Die Kunde, dass die Württembergische sich ganz aus dem Investment an der Paulinenbrücke rausziehen wolle, bestätigte Dehnert nicht. Wenngleich der Verkauf natürlich immer eine Option sei. So hat sich die Württembergische zuletzt auch von der Mini-Mall Killesberghöhe getrennt.

Gerüchte über den Verkauf gehen um

Die Gerüchte über einen Verkauf des Gerber nähren derzeit die Pläne des Unternehmens im Gerberviertel, sprich im Gerberviertelverein. Als ordentliches Mitglied bezahlt das Gerber/Württembergische einen Beitrag in mittlerer vierstelliger Höhe. Darüber hinaus finanziert das Unternehmen aber den Verein mit einem weiteren Betrag, der in fünfstelliger Höhe liegen soll. Diesen Betrag will sich das Gerber/Württembergische angeblich in Zukunft sparen. Dies hätte zur Konsequenz, dass keine qualifizierte Quartiersarbeit im Gerberviertel mehr möglich ist.

Immerhin räumt die Württembergische ein, dass man den finanziellen Beitrag für den Gerberviertelverein zwar reduziert habe, aber von einem einseitigen Ausstieg keine Rede sein könne. Im Viertel wird dies jedoch als Rückzug auf Raten verstanden. Als Hinweis, dass sich der Eigentümer in Zukunft vom Einkaufscenter Gerber samt Büros und Wohnungen trennen werde.