Besucher können sich weiterhin bei der Stadionhalle mit Waren eindecken. Foto: Archiv (avanti)

Die Stände werden erst nach der Sanierung der Fußgängerzone wieder ins Marbacher Zentrum verlegt. Dafür sind Aktionen zur Belebung der City geplant.

Wenn knifflige Entscheidungen anstehen, hilft es manchmal, eine Liste mit Pros und Kontras zu erstellen. Nach diesem Prinzip ist die Marbacher Stadtverwaltung nun auch bei der Frage nach dem Standort des Wochenmarkts für die nächsten Monate vorgegangen. Und das Ergebnis war eindeutig: Eine Reihe von Gründen spricht demnach dafür, die Stände wie gehabt seit der Sanierung der Fußgängerzone bei der Stadionhalle zu belassen – während die Alternative, das Gelände bei Uhlandschule und Volksbank, nur mit wenigen Vorteilen punkten kann. So entschied dann auch der Gemeinderat am Donnerstag mehrheitlich, alles so zu belassen, wie es ist.

Geld fürs Citymanagement bewilligt

Das entspricht auch den Wünschen der meisten Beschicker, die sich im Vorfeld für diese Lösung ausgesprochen hatten. Ähnlich war der Tenor einer Umfrage unter den Bürgern. Zwei Drittel der Teilnehmer haben Gefallen am Ausweichquartier auf dem Parkplatz vor der Stadionhalle gefunden, nur 22 Prozent sind mit dem Gelände unzufrieden. Bitter ist die Entscheidung des Gemeinderats aber für die Gewerbetreibenden, die das Zugpferd Samstagsmarkt gerne näher am Zentrum gesehen hätten. Den Einzelhändlern und Gastronomen soll dafür die schmerzliche Phase mit der Baustelle vor der Haustür auf andere Weise erträglicher gemacht werden. Über Aktionen will die Kommune versuchen, die Innenstadt zu beleben – um damit auch den Umsatz in den Geschäften anzukurbeln. Dafür und zur Unterstützung der Selbstständigen bekam das Citymanagement 8000 Euro extra bewilligt.

Rückkehr gleich nach Abschluss der Arbeiten

Wichtig war der Runde überdies unisono, den Wochenmarkt unverzüglich nach Abschluss der Arbeiten in der Fußgängerzone wieder in die Altstadt zu verlegen. Dafür plädierten explizit auch die Grünen. Als Einzige scherte die Fraktion jedoch in Sachen Standort aus. „Bei dem Thema Markt fehlt uns leider grundsätzlich der politische Wille der Verwaltung, einen anderen Standort in Innenstadtnähe zu finden“, kritisierte Susanne Wichmann. Man lasse die City verhungern. „Am teuersten wird es doch für uns, wenn unsere Innenstadt weiter ausstirbt und noch mehr Leerstand dazukommt“, erklärte die Grüne. Deshalb lehnte ihre Fraktion den Vorschlag der Verwaltung ab, die Stände bei der Stadionhalle zu lassen.

Rat sieht Weg ein Stück weit schon vorgegeben

Eine Lösung, für die aus Sicht der Rathausmannschaft unter anderem spricht, dass dort ein barrierefreier Zugang gewährleistet ist und genügend Parkplätze vorhanden sind. Umgekehrt müsste die Stadt rund 16 000 Euro in die Hand nehmen, um das Gelände bei Volksbank und Uhlandschule fit für einen Markt zu machen. Nicht nur für Hendrik Lüdke war das ein entscheidendes Manko an dieser Alternative. Der Puls-Mann gab ferner zu bedenken, dass man wegen des Ergebnisses der Umfrage fast gar keine andere Wahl habe, als für die Stadionhalle eine Lanze zu brechen. „Denn bei jeder anderen Entscheidung wäre eine Bürgerbeteiligung für lange Zeit diskreditiert“, betonte er.