Der Betriebsrat erreicht den Ausschluss von Kündigungen bis Ende 2029. Statt 1850 Stellen sollen innerhalb von zwei Jahren 1500 durch „sozial verträgliche“ Maßnahmen wegfallen.
Nach fast einjährigen Verhandlungen hat Bosch eine Einigung mit der Arbeitnehmerseite für den Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions erzielt. Statt der ursprünglich geplanten 1850 Stellen sollen in Deutschland bis Ende 2027 nun 1500 Stellen abgebaut werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens vom Dienstag.
Kündigungen werden an den deutschen Standorten der Sparte, die im Wesentlichen Soft- und Hardwarekomponenten für Autos entwickelt, bis Ende 2029 ausgeschlossen. Der Stellenabbau soll über Vorruhestandsregelungen, Abfindungsangebote und Versetzungen in andere Bosch-Bereiche realisiert werden, so die Pressemitteilung. Teil der Einigung zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat sei zudem, dass an den deutschen Standorten 94 Millionen Euro investiert würden.
Kündigungsschutz für Bosch-Belegschaft bis Ende 2029
Man habe „in schwierigen Verhandlungen Möglichkeiten gefunden, den Personalabbau zu reduzieren“, kommentiert Helmut Meyer, der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende von Bosch Mobility Solutions die Einigung. Der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2029 bilde „zusammen mit der Vereinbarung von quantitativen und qualitativen Anteilen am weltweiten Entwicklungsverbund eine reelle Chance für eine nachhaltige Absicherung der deutschen Entwicklungsstandorte“. Auch Stephan Hölzl, Mitglied des Bereichsvorstands von Cross-Domain Computing Solutions sprach von einem Weg, „der unsere Wettbewerbsfähigkeit stärkt und uns gut für die Zukunft aufstellt“.
Der Geschäftsbereich Cross Domain Computing Solutions entstand 2021 aus dem Zusammenschluss bestehender Bosch-Einheiten an verschiedenen Standorten, an denen Autosoftware entwickelt wurde. Damals betrug die weltweite Mitarbeiterzahl rund 17 000 in mehr als 20 Ländern. Im November 2024 hatte die Geschäftsleitung verkündet, dass wegen mangelnder Aufträge in Zukunftsfeldern, beispielsweise im Bereich Autonomes Fahren, weltweit 3500 Stellen wegfallen sollen, davon rund die Hälfte in Deutschland.