Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat sich mit ihren Länderkollegen geeinigt – und mit den Finanzministern. Foto: dpa

Bund und Länder einigen sich auf ein neues, auf Dauer angelegtes Finanzierungssystem für Hochschulen und Wissenschaft. Das ist gerade in Zeiten knapper werdender Kassen ein unerlässliches Signal, schreibt unsere Hauptstadtkorrespondentin Bärbel Krauß.

Berlin - Wahr ist, dass Bund und Länder sich schon seit vielen Jahren für eine bessere Ausstattung der Forschungslandschaft in Deutschland engagieren und dass der ebenfalls nötige Ausbau der Hochschulen mit der Expansion in der Wissenschaft nicht Schritt halten konnte. Mit den Entscheidungen, die Bund und Länder an diesem Freitag in Berlin getroffen haben, stellen die Forschungs- und Finanzminister im deutschen Föderalismus die Weichen dauerhaft neu. So kommt deutlich mehr Geld ins Gesamtsystem, was angesichts der technologischen Zeitenwende, die die Digitalisierung für die Welt bedeutet, dringend nötig ist.

Dass die Bundesrepublik ihr Wohlstandsniveau halten kann, hängt stärker als seit vielen Jahrzehnten davon ab, dass die Unternehmen ihre Technologieführerschaft in vielen Branchen ins Zeitalter der Digitalisierung hinüberretten können. Künstlichen Intelligenz, Klimaschutz, intelligente Verkehrskonzepte – das sind nur beispielhafte Themenfelder, in denen technologische Revolutionen bevorstehen. Wer in dieser Welt bestehen möchte, ist auf einen exzellenten Forschungsstandort und eine gute Breitenausbildung des akademischen Nachwuchses durch die Hochschulen angewiesen. Mit dem neuen Finanzvertrag über Hochschulen und Forschung stellen Bund und Länder die Weichen in die richtige Richtung. Zwar trüben die Konjunkturaussichten auch die Erwartungen auf die Staatseinnahmen in den nächsten Jahren. Umso wichtiger ist, dass die Entscheider sich auf dieses Milliardenpaket verständigen konnten.