Der Ethikrat hält Eingriffe in Erbgut von Nachkommen für unzulässig – aber nur vorerst. Foto: dpa

Der Ethikrat hält Eingriffe in die menschliche Keimbahn nicht für prinzipiell unverantwortlich. Das ist ein bedrückendes Ergebnis, kommentiert unser Berlin-Korrespondent Norbert Wallet.

Berlin - Auf den ersten Blick wirkt die Stellungnahme des Deutschen Ethikrats zu inzwischen medizinisch möglichen Eingriffen in die menschliche Keimbahn wie eine wuchtige Warnung: Das Gremium fordert ein Moratorium, also die Anwendung weiter aufzuschieben, es verlangt verbindliche internationale Vereinbarungen und hält die Technologie derzeit für ethisch unverantwortlich. Tatsächlich wäre ein starkes Stopp-Signal gegenüber einer sich in rasendem Tempo entwickelnden Methode zur Veränderung des menschlichen Erbguts eine wichtige Botschaft gewesen. Der Ethikrat sendet sie aber durchaus nicht.