Winken und lächeln – das gehört zu den Aufgaben einer Prinzessin. Foto: z/KG Möbelwagen

Nadine Maikler ist Prinzessin auf Zeit bei der Stuttgarter Karnevalsgesellschaft Möbelwagen. Wir haben uns von ihr erzählen lassen, wie der Prinzessinnenalltag in der fünften Jahreszeit aussieht.

Kaltental - Das Dauerlächeln bei Karnevalsveranstaltungen muss Nadine Maikler nicht aufsetzen, „das kommt von ganz alleine“, sagt die 29-Jährige, die in Kaltental wohnt. „Es gibt immer eine sehr angenehme Stimmung.“ Am 12. November ist Nadine Maikler als Prinzessin der traditionsreichen Stuttgarter Karnevalsgesellschaft (KG) Möbelwagen inthronisiert worden. Nadine I. zu Stutengarten lautet fortan ihr Spaßtitel. Seite an Seite ist sie unterwegs mit ihrem Prinzen Andrea I. zu Stutengarten alias Andrea Dell’Arpa.

Viel am Hut hatte Nadine Maikler bislang nicht mit dem rheinischen Karneval. „Ich kenne den klassischen Fasching, den man auf dem Land feiert, aber mit Karneval hatte ich noch keine Berührung“, sagt die gebürtige Albstädterin, und fügt hinzu: „Es macht Spaß, es ist eine ganz neue Welt.“ Entdeckt worden war sie vom Möbelwagen-Präsidenten im Vorjahr, als sie bei der Inthronisation des damaligen Stadtprinzenpaares als Sängerin engagiert worden war. Denn die Schlagermusik, das ist ihre eigentliche Welt und ganz große Leidenschaft. „Es wäre ein Traum, von der Musik leben zu können“, sagt die Juristin. Im Januar veröffentlicht sie ihre zweite Single, die Texte ihrer Lieder schreibt sie selbst. Ihr großes Vorbild ist Helene Fischer, „es ist aber nicht mein Ziel, jemanden zu kopieren“, betont sie. Ihr Wunsch für 2018 sei es, mehr Fernsehpräsenz zu zeigen und bekannter zu werden.

Orden und Geschenke

Wer Karnevalsveranstaltungen im Raum Stuttgart besucht, der wird Nadine Maikler sicherlich bald kennen. Denn nach der Weihnachtspause ist an jedem Wochenende Programm. „Dann geht’s richtig los“, sagt die 29-Jährige. Ihre Aufgabe als Prinzessin sei es, die Karnevalsgesellschaft Möbelwagen zu repräsentieren. Bei Veranstaltungen darf sie anderen Prinzenpaaren Orden und Geschenke übergeben – und selbst welche in Empfang nehmen. Mittlerweile habe sie so viele Orden bekommen, dass sie sie kaum mehr zählen könne. „Ich habe sie alle zuhause aufgehängt“, sagt sie stolz. Außerdem darf die Prinzessin auf Zeit bei den Karnevalstreffen singen. Aber nicht ihre eigenen Songs, denn „die Leute wollen die Lieder kennen“. Kurzum: „Wenn ich bei Auftritten Stimmung mache, dann habe ich mein Soll erfüllt.“

Ein Höhepunkt wird laut der Prinzessin die Prunksitzung der KG Möbelwagen am 10. Februar im SSB-Veranstaltungszentrum am Waldaupark sein. Und natürlich der große Fasnetsumzug durch die Stuttgarter Innenstadt am Faschingsdienstag, der von der KG Möbelwagen organisiert wird. „Da fahren wir vorneweg im ersten Wagen und werfen Bonbons. Und ich glaube, wir singen auch“, sagt Nadine Maikler.

Empfangen mit offenen Armen

Sie genießt an ihrem Prinzessinnendasein vor allem das Zusammensein im Verein. Schließlich ist sie erst im Oktober für ihr Referendariat nach Stuttgart gezogen. „Im Verein sind ganz liebe Leute, man wird gleich aufgenommen“, sagt sie über die KG Möbelwagen. „Schneller kann man nicht ankommen in einer neuen Stadt. Ich bin dankbar, dass ich dabei sein kann.“

Den Prinzessinnen-Traum habe sie zwar nicht von klein auf gehabt, trotzdem genießt Nadine Maikler ihren Aufzug mit dem Traditionskleid der Karnevalsgesellschaft. „Es ist 30 oder 40 Jahre alt und sehr edel. Es ist schwarz-gelb, hat das Stuttgarter Pferdle abgebildet, weiße Spitze und einen Reifrock“, schwärmt die 29-Jährige und bestätigt, sich damit ganz prinzessinnenhaft zu fühlen. Zumal ihr vor jedem Auftritt ein Friseur die Haare richtet. Zu ihrem Hofstaat gehört außerdem ein Fahrer, der Prinz und Prinzessin von Auftritt zu Auftritt chauffiert, und zwar in einem Auto mit aufgedruckten Bildern des Prinzenpaares. Die Aufmerksamkeit scheut Nadine Maikler nicht: „Ich mag den Kontakt zu den Leuten.“ Für die Faschingswoche hat sich die Juristin extra Urlaub genommen. Danach wird sie zwar womöglich erst recht urlaubsreif sein, „aber es ist positiver Stress“, sagt sie über ihr Ehrenamt.