Wann wird das Stuttgarter Nationalheiligtum Fernsehturm endlich ein Weltkulturerbe? Foto: Lichtgut/ Ferdinando Iannone

Der neue Stuttgarter OB Frank Nopper fasst erste kommunalpolitisch heiße Eisen an: Der Fernsehturm soll heller scheinen, Kultur ins Metropol zurückkehren, die Narrenzunft Kübler Vorbild sein. Was ist noch vom neuen Rathauschef zu erwarten?

Stuttgart - Keine zwei Wochen im Amt schlägt der neue OB Frank Nopper (CDU) bereits neue Pflöcke in den Boden der Landeshauptstadt: Erst verzückt er die Öffentlichkeit mit der Ankündigung, sich dafür stark zu machen, das Stuttgarter Nationalheiligtum Fernsehturm auf die Liste der Weltkulturerbe zu hieven. Dann wirbt er beim geschichtsträchtigen Kino Metropol, das in eine Boulderhalle umgewandelt werden soll (pfui!) dafür, das Gebäude weiterhin als Kulturstätte zu nutzen. Zu vorerst guter Letzt, wirbelte Nopper am vergangenen Wochenende im vollen Ornat den virtuellen Küblerball in Bad Cannstatt auf und ließ die Narrenschar wissen: „Wir brauchen Bräuche mehr denn je, denn Brauchtum verbindet.“

 

Da wird’s warm ums Herz!

Die Folge: Bei Noppers ersten kommunalpolitischen Schritten in Stuttgart wird’s vielen ganz warm ums Herz!

Wenn der neue OB so weitermacht, lassen sich weitere drängende Probleme in der Landeshauptstadt spielend lösen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: In selbstgedrehten Videos greift Nopper da zu Spachtel, Mörtel, Backsteinen und demonstriert, wie sich ein „Häusle“ auf dem „Stückle“ mit etwas handwerklichem Geschick in großzügigen und bezahlbaren Wohnraum verwandelt. Ja, erste Familien stehen dann schwuppdiwupp auf der Warteliste! Auch beim pandemiebedingt darbenden ÖPNV darf der Stuttgarter selbst aktiv werden: Die tagsüber fast leeren Busse, Stadt- und S-Bahnen könnten von Lockdown gelangweilten Stuttgartern chauffiert werden. Die Volkshochschule würde die Fahrstunden online anbieten – das stärkt auch den Kultursektor!

Wann kommt die Kehrwochen-Challenge?

Schließlich könnte Nopper eine stadtweite Kehrwochen-Challenge ins Leben rufen. Der wie ein Derwisch mit dem Besen Unrat über die Kandel fegende Bürger würde mit der schweißtreibenden Betätigung nicht nur etwas gegen den wilden Müll tun (überall gebrauchte medizinische Schutzmasken!), sondern auch etwas gegen seine Pfunde, die er sich im Lockdown mehr und mehr anfuttert.

Stuttgart darf gespannt sein, was Nopper tatsächlich als Nächstes anpackt!