Kerzenlicht gegen den Fremdenhass. Kurz nach dem Brand neben einer Flüchtlingsunterkunft rief die Stadt Remseck zu einer Mahnwache auf. Foto: factum/Archiv

Vor drei Jahren haben Unbekannte ein unbenutztes Gasthaus in Remseck angezündet. Im Hinterhaus lebten 50 Flüchtlinge. Schnell wurde ein rechtsextremer Anschlag vermutet. Den gab es jedoch nie, hat jetzt ein Gericht bestätigt.

Remseck - Es ist ein grauer Mittwochmorgen im Dezember, als das Stuttgarter Landgericht die jüngere Geschichte der Stadt Remseck ändert. Keine fünf Minuten braucht die 3. Zivilkammer dafür. In der kleinen Stadt im Landkreis Ludwigsburg hat es 2015 keinen rechtsextremen Brandanschlag gegeben. Keine Nazis, die in der Nacht um die Häuser zogen und Flüchtlinge in Angst und Schrecken versetzten, keine Fremdenfeinde, die Ausländern nach dem Leben trachteten.