Dreimal so viele Patienten wie üblich werden am Mittwoch im Leonberger Krankenhaus behandelt. Operationen bis in den Abend.
Das Eis ist am Mittwochmittag längst getaut, doch in der Zentralen Notaufnahme des Leonberger Krankenhauses herrscht Hochbetrieb. „Wir behandeln 40 Patienten zeitgleich“, berichtet der Chefarzt Michael Beier. „15 Menschen warten noch in der Anmeldung. Mehr als das Dreifache der sonst üblichen Patientenzahl. “
Das Blitzeis, das am Morgen die ganze Region lahmgelegt hat, hält das nicht das nur Team im Klinikum auf Trab. Auch die Rettungsfahrzeuge sind pausenlos unterwegs. Sobald ein Verletzter eingeliefert wurde, brausen sie schon wieder los. „Patienten, die wir versorgt haben, und die wieder nach Hause können, müssen auf Taxis ausweichen. “, schildert der Chef der nach der in Sindelfingen zweitgrößten Notaufnahme im kompletten Klinikverbund Südwest.
„Wir hatten am Vorabend eine Warnung bekommen und konnten uns personell verstärken“, erzählt Beier. „Am Mittwochmorgen kamen viele Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Abteilungen, um uns zu unterstützen. Das zeigt, wie groß der Zusammenhalt bei uns in Leonberg ist.“
Bis zum Mittag werden in Leonberg 15 Patienten mit Brüchen eingeliefert. Die meisten von ihnen werden in der Unfallchirurgie von Chefarzt Holger Rieske operiert. Ein älterer Mann stürzt so unglücklich, dass er sich mehrere Brüche zuzieht. Ihn lässt Baier gleich auf die Intensivstation verlegen.
Bis in den späten Mittwochabend wird operiert. „Unser Krankenhaus ist ohnehin fast voll. Da legen einige von uns Sonderschichten ein“, meint der Chef der Notaufnahme. Mehr Zeit hat Michael Baier für den Mann von der Zeitung nicht. Sein Piepser schrillt. Er muss wieder zu den Patienten.