Die Einbrecher haben in allen drei Fällen Fenster zerstört oder aufgehebelt. Foto: dpa

Unbekannte sind in den vergangenen Tagen in mehrere Kinder- und Jugendeinrichtungen eingebrochen. Gibt es einen Zusammenhang?

Filder - Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert. Zum Glück blieben die Tiere auf der Jugendfarm wohl unangetastet. „Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Unbekannten in den Ställen waren“, sagt Thomas Lang. Der hauptamtliche Mitarbeiter der Jugendfarm Möhringen ergänzt: „Hässlich ist die Angelegenheit aber trotzdem.“

In der Nacht auf Mittwoch haben Einbrecher das Gelände an der Balinger Straße heimgesucht. Sie schlugen ein Fenster ein und hebelten ein weiteres auf. In dem Gebäude für die Mittagsbetreuung fanden sie nichts. Dort gibt es im Wesentlichen nur eine Küche, Tische, Stühle und Geschirr. Im Medienraum des Farmgebäudes wurden sie hingegen fündig. Die Täter stahlen eine Kamera, einen Beamer und 20 Euro aus einer Kasse. Sie brachen einen Aktenschrank auf, der nun hinüber ist. Mit dem alten Laptop der Farm konnten sie wohl nichts anfangen. Den ließen sie stehen, aber sie zerstörten ihn, vielleicht aus Wut darüber, dass sich das Geräte nicht mehr zu Geld machen ließ. Immerhin: „Die auf dem Computer gespeicherten Daten konnten wir alle retten“, sagt Lang.

Ist es nur ums Kaputtmachen gegangenen?

Er kann nicht verstehen, „warum jemand hier einbrechen muss. Jeder weiß doch, dass es hier nicht viel zu holen gibt“, sagt der Farmmitarbeiter. Er habe den Verdacht, dass es den Tätern weniger darum gegangen sei, etwas zu erbeuten. Er glaubt, dass es eher ums Kaputtmachen gegangen sei. Dass vielleicht Jugendliche auf der Suche nach dem besonderen Kick am Werk gewesen seien. Sehr professionell sei jedenfalls nicht eingebrochen worden. „Uns beschäftigt die Frage: Was sind das für Leute?“, sagt Lang nachdenklich. Sicher, die abgelegene Lage der Farm sei für Einbrecher ideal. Die Wahrscheinlichkeit, nachts auf dem Gelände erwischt zu werden, sei gleich Null. „Und trotzdem ist das so unsinnig“, sagt Lang.

Dennoch sei über die Jahre hinweg immer wieder mal auf der Farm eingebrochen wurden. „Einmal haben die Täter alle Schränke aufgerissen und alles rausgeworfen und ein riesiges Chaos hinterlassen. Wir waren einen Tag lang mit Aufräumen beschäftigt“, erinnert sich Lang. So schlimm sei es diesmal zum Glück nicht.

Der Vorfall beschäftigt die Kinder

Auf das Team der Jugendfarm kommt nun dennoch jede Menge Arbeit zu. Lang hat den Vorfall der Versicherung gemeldet. „Wir haben zwar eine Eigenbeteiligung. Einen Großteil des finanziellen Schadens werden wir aber hoffentlich ersetzt bekommen“, sagt Lang. Doch dafür müssen alte Belege herausgekramt und jede Menge Formulare ausgefüllt werden. Außerdem muss das Fenster schnellstmöglich repariert werden. „Wir können das Haus ja nicht offen stehen lassen“, sagt Lang.

Die Polizei war bereits vor Ort. Für die Kinder des angeschlossenen Naurkindergartens war das natürlich ein aufregendes Ereignis. Angst müsse niemand haben, betont Lang. „Die Erzieher haben den Mädchen und Jungen alles erklärt, ohne Panik zu machen.“ Mit den Farmkindern sei die Angelegenheit am Nachmittag besprochen worden. „Der Vorfall beschäftigt die Kinder natürlich. Aber für sie wäre es viel dramatischer gewesen, wenn den Tieren etwas zugestoßen wäre“, sagt Lang.

Es hat mehrere Einbrüche in der Umgebung gegeben

Auch andere Kinder- und Jugendeinrichtungen in der unmittelbaren Umgebung sind dieser Tage von Einbrechern heimgesucht worden. An der Kremmlerstraße in Sonnenberg gelangten Unbekannte ebenfalls in der Nacht auf Mittwoch zwischen 22.45 und 7.15 Uhr in die Räume eines Kindergartens. Auch dort hebelten die Täter ein Fenster auf. Sie erbeuteten zwei leere Rucksäcke und Lebensmittel.

Bereits in der Nacht zum vergangenen Freitag sind Unbekannte in das Büro auf dem Abenteuerspielplatz Vaihingen, In der Lüsse, eingebrochen. Sie durchsuchten Schränke und Schubladen, brachen den Tresor auf und stahlen schließlich mehrere Hundert Euro. Ob zwischen den drei Ereignissen ein Zusammenhang besteht, sei derzeit noch Gegenstand von Ermittlungen, heißt es im Polizeibericht. In allen drei Fällen bitten die Beamten um Zeugenhinweise unter Telefon 0711/89 90 34 00.