Das Fachgeschäft war zwischen 5. und 7. Januar ein Ziel von Dieben. Foto: Simon Granville

Ein Ludwigsburger Fachgeschäft an der stark befahrenen B 27 wurde regelrecht ausgeräumt. Kann die Polizei den Einbruch samt Diebstahl aufklären?

Die Umstände zu dem umfangreichen Diebstahl beim Fahrradgeschäft E-Store in Ludwigsburg sind weiterhin ungeklärt. Bei der Tat hatten Unbekannte in der Zeit vom 5. bis 7. Januar mehr als 20 hochwertige E-Bikes aus dem Ladenraum gegenüber der Bärenwiese geräumt. Wie das funktionierte? Das ist völlig unklar.

Denn der von Gebäuden umgebene Hinterhof, wo sich der Eingang befindet, ist für Kleinlastwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen nicht erreichbar. Fahrzeuge in dieser Größenordnung hätten vorne an der großen, stark befahrenen Stuttgarter Straße beladen werden müssen. „Und ein Sprinter kommt zwar durchs Tor. Wenn es schnell gehen muss, passen in den aber vielleicht fünf Räder rein. Ich weiß also nicht, wie sie das bei diesem Volumen gemacht haben“, sagt Alexander Klink, der Inhaber des Ladens.

Obwohl der Einbruch, bei dem die Eingangstüre aufgehebelt worden ist, aufwendig gewesen sein muss: Wahrgenommen hat ihn offenbar niemand. Zumindest hat sich auf den Zeugenaufruf der Polizei von Montagmittag noch niemand gemeldet. „Es ist aber nicht unüblich, dass wir nach Aufrufen auch erst mit ein paar Tagen Abstand noch informiert werden“, sagt der Polizeisprecher Steffen Grabenstein am Mittwoch.

Immerhin: Das Fachgeschäft konnte Mitte der Woche wie geplant die Winterpause beenden und wieder für Kunden öffnen. „Der Schock war zum Glück schnell verdaut, aber natürlich denkt man drüber nach“, sagt Alexander Klink. Im Laden fehlen jetzt erst mal die hochwertigsten der E-Bikes, auf die es die Diebe offensichtlich gezielt abgesehen hatten. Die Spitzenmodelle hatten jeweils einen Wert von 4000 bis 5000 Euro. Die Polizei spricht von 80 000 Euro Gesamtschaden. Die Versicherung kommt für den Schaden in Höhe des Einkaufswertes auf, existenzbedrohend war der Einbruch also nicht. Die Einnahmen durch den Verkauf der E-Bikes gehen dem Inhaber aber verloren.

Nachlieferung ist in die Wege geleitet

Die Hoffnung im E-Store ruht nun darauf, dass die Nachlieferung schnell vonstatten gehen kann, damit die Ausfallzeit möglichst gering bleibt. Den Kontakt zu den Fahrradherstellern hatte Alexander Klink direkt nach dem Vorfall gesucht. Vor einem Jahr hätte solch ein Diebstahl wohl noch größere Auswirkungen gehabt – davon ist der Inhaber überzeugt. „Inzwischen funktionieren die Lieferketten wieder.“ Das ist auch ein Grund dafür, warum das Fachgeschäft jetzt trotzdem noch gut mit Ware ausgestattet ist.

Dass er eines der gestohlenen E-Bikes einmal wieder sieht, daran glaubt Alexander Klink nicht. „Ich vermute, die sind nicht mehr in Deutschland. Vielleicht wurden sie auch in ihre Einzelteile zerlegt. Da habe ich keine Vorstellung.“ In diesen Fällen würde es dann aller Voraussicht nach auch nicht weiterhelfen, dass die E-Fahrräder jeweils über eine spezifische Rahmennummer verfügen.