Von der Verwüstung ist kaum noch etwas sichtbar. Werner Fleps hat in seinem Gartenhäuschen aufgeräumt und das zerstörte Türschloss repariert. Foto: S. Käfferlein

In der Gartenanlage im Gewann Schlosswaldäcker an der Schlossbergstraße in Kaltental haben Unbekannte am letzten Januarwochenende gewütet, Bierflaschen geleert, Feuer gemacht und Türen eingetreten. Ein Grundstücksbesitzer hat Anzeige erstattet.

Kaltental - Der erste Ärger ist verflogen. Das Durcheinander hat Werner Fleps in seinem Gartenhäuschen inzwischen ebenfalls beseitigt. „Auf den Heizbrenner haben sie jede Menge Kaffeepulver geschüttet, die Schranktüren haben sie aufgerissen und alles durchgewühlt“, beschreibt der Familienvater die Situation, die er am letzten Januarwochenende in seinem Gartenhäuschen vorgefunden hatte. „In den Holzwänden steckten Dartpfeile, einen alten Speer, der an der Wand hing, haben sie mitgenommen, genauso wie einen Pfeil“, erzählt Fleps. Auf seiner Terrasse fand er außerdem einen Sonnenschirm und einen Strohhut der Nachbarn.

Seit 15 Jahren hat der Vaihinger, der in Siebenbürgen geboren und aufgewachsen ist, den Garten gepachtet. „Wir haben ihn vom Schwiegervater meines Bruders damals übernommen“, erzählt Fleps. Seit zwei Jahren ist er Eigentümer des 1000 Quadratmeter großen Areals am Fuß des katholischen Hügels von Kaltental. „Meine Brüder und ich, wir treffen uns hier immer wieder zu Familienfesten oder zum gemeinsamen Grillen“, erzählt er. Im Sommer ist Fleps oft mit seiner Frau, seinen drei Töchtern und seinem Sohn im Garten zum Toben und zum Schaffen. „Dann machen wir auch Feuer oder übernachten auch schon mal hier“, sagt Fleps. Im Winter schaut er immer mal wieder nach der Arbeit im Garten nach dem Rechten – wie am letzten Januarwochenende.

„Wer einbrechen will, der schafft das wieder“

Werner Fleps geht davon aus, dass die ungebetenen Gäste in der Nacht auf Samstag oder in der Nacht auf Sonntag in die Gärten im Gewann Schlosswaldäcker eingedrungen sind. „Denn am Freitagmittag war ich noch vor Ort“, sagt er. Am Sonntag, als er für einen Bekannten etwas aus seinem Garten holen wollte, hat er schon vom Gartentürchen aus gesehen, dass sich Unbekannte Zutritt zu seiner Hütte verschafft hatten. „Die Tür unseres Gartenhäuschens war aufgebrochen worden und stand offen“, sagt er und deutet auf das gesplitterte Holz neben dem Türschloss, dass er inzwischen mit ein paar wenigen Schrauben wieder repariert hat. „Ich habe mir schon überlegt, die Türe künftig nicht mehr abzuschließen“, sagt der Eigentümer des 1000 Quadratmeter großen Areals. „Denn wer einbrechen will, der schafft das wieder – mit Gewalt.“

Unmittelbar nach seiner Entdeckung rief Werner Fleps die Polizei. Schnell wurde klar: auch vor drei anderen Gärten von insgesamt einem Dutzend in den Schlosswaldäckern haben die Vandalen nicht Halt gemacht. Auf einem Grundstück weiter unten am Berg, das Studenten angemietet haben, haben die Täter laut Fleps ein Feuer gemacht, Bierflaschen geklaut und geleert, die Türen eingetreten und den Keller verwüstet. Bei einem weiteren Hobbygärtner haben sie ebenfalls die Türe gewaltsam aufgebrochen und die Inneneinrichtung durcheinander gebracht. „Die Tür bekommt man nicht einfach so auf“, sagt Fleps. „Dafür braucht es schon ein Brecheisen oder etwas Ähnliches.“

Gartenhaus vor zehn bis 15 Jahren angezündet

Fleps betont, dass es nicht das erste Mal gewesen sei, dass Unbekannte in den Gärten ihr Unwesen getrieben haben. „Einen finanziellen Schaden haben wir glücklicherweise keinen“, sagt Fleps. Das war vor zehn bis 15 Jahren anders. „Damals wurde unser Gartenhäuschen angezündet“, erzählt der Vaihinger. Die Versicherung des damaligen Eigentümers kam für den Schaden auf, das Gartenhäuschen wurde von Grund auf neu errichtet. Seit drei bis vier Jahren, so Fleps, sei bei ihm nun Ruhe gewesen. Andere Grundstücksbesitzer habe es aber auch in der jüngeren Vergangenheit das eine oder andere Mal erwischt.

Zu den jüngsten Vorfällen hat die Polizei indes keine neuen Informationen. „Einbrüche wie diese kommen hauptsächlich im Winter vor“, heißt es von der Pressestelle der Polizei Stuttgart. In der kalten Jahreszeit sei die Gefahr gering, jemanden abends oder nachts in den Gärten anzutreffen. Dennoch: um eine Einbruchserie handele es sich nicht.