Russlands Präsident Putin sitzt – entgegen vieler Prognosen – fest im Sattel. Foto: dpa/Pavel Byrkin

Nach einem halben Jahr der Kämpfe in der Ukraine macht sich in Deutschland Kriegsmüdigkeit breit. Doch im Kreml stehen die Zeichen nicht auf Frieden. Was folgt daraus für den Westen?

Es waren die Bilder der Frauen, die die Realität dieses Krieges deutlich machten – der Ukrainerinnen, die in den ersten Kriegswochen im Februar und März in Scharen aus vollen Zügen in polnische Bahnhöfe strömten. Übernächtigt, verstört, mit rot geweinten Augen. Die nur Stunden zuvor Abschied nehmen mussten von Ehemännern, Vätern, Söhnen, die nicht mit ihnen kommen durften, sondern zurückbleiben mussten, um ihr Land zu verteidigen gegen den Angriff des scheinbar übermächtigen russischen Nachbarn. Für manche war es ein hastiger Abschied für immer.