Im November 2016 suchte die Polizei in den Weinbergen bei Endingen nach der vermissten Carolin G. Gefasst wurde ihr Mörder sieben Monate später – nach teilweise nervenaufreibender Ermittlungsarbeit. Foto: dpa/Patrick Seeger

Um den Mord an einer jungen Joggerin aus dem beschaulichen Kaiserstuhl-Städtchen Endingen aufzuklären, hat die Soko Erle nichts unversucht gelassen. Ein Buch erzählt nun vom verschlungenen Weg zu Spur 4334.

Endingen - Der Fall ist gelöst. Da läuft es den Beamten der Sonderkommission Erle bei der Sichtung von Videos aus der Überwachungskamera einer Tankstelle bei Endingen (Kreis Emmendingen) noch einmal kalt den Rücken hinunter: Ein schwarzer Tiguan fährt auf das Gelände, ein 40-jähriger Rumäne, der als Fernfahrer arbeitet, steigt aus. Zwischen zwei geparkten Lastwagen trifft er zwei Kollegen, denen er eine Plastiktüte reicht. Es ist Sonntag, 6. November 2016, 16.31 Uhr. Keine Stunde ist es her, dass der Mann in einem Wäldchen im Gewann Erle, mitten in den Weinbergen des Kaiserstuhls, eine 27-jährige Joggerin erschlagen und missbraucht hat. Jetzt liefert er Arbeitskleider aus, die er für ein kleines Trinkgeld gewaschen hat – als ob nichts gewesen wäre.