Das Taubenhaus auf dem Parkhaus Mühlgrün soll abgebaut werden. Als Ersatz soll der neue Taubenturm am Seilerwasen dienen. Doch weitere Standorte für Taubenhäuser und -schläge werden auch in Bad Cannstatt gesucht. In Mühlhausen hingegen verweist die Stadt bei Taubendreck auf Eigentümerpflichten.

Bad Cannstatt - In Bad Cannstatt wird seit Jahren nach Möglichkeiten gesucht, die Taubenproblematik einzugrenzen. Zuerst gab es das Taubenhaus auf dem Parkhaus Mühlgrün. Im vergangenen Jahr nun wurde der Taubenturm am Seilerwasen errichtet und eingeweiht. Nun hofft die Stadt, dass sich dort die Tauben schwerpunktmäßig aufhalten. Das Taubenhaus auf dem Mühlgrün soll abgebaut werden. Derzeit ist dies noch nicht geschehen. Doch die Tage des Hauses sind gezählt.

Dennoch sind weitere Taubenschläge auch in Bad Cannstatt notwendig, wie auch die Taubenbeauftragte der Stadt Stuttgart, Silvie Brucklacher-Gunzenhäußer, immer wieder erklärt. Beim Stadttauben-Projekt kümmert sie sich mit zahlreichen Ehrenamtlichen um die Versorgung der Tauben in Taubenhäuser und -schlägen, um dort die Eier auszutauschen und so die Population zu verringern. Derzeit wird versucht, die Tauben mittels Futterspur zum Taubenturm an den Seilerwasen zu locken.

In Bad Cannstatt gibt es vielerlei neuralgische Punkte, an denen sich viele Tauben aufhalten, nicht nur in der Marktstraße bei den Bäckerläden, auch am Bahnhof am Vorplatz und am Marktplatz. Auch Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler hofft, dass noch weitere Taubenschläge gefunden werden. „Jeder Standort, der funktionieren kann, ist gut, weil wir dann die Population besser in den Griff bekommen“, sagt Löffler. Das Taubenhaus auf dem Mühlgrün sei zu klein gewesen. Deshalb sei der Ersatzstandort am Seilerwasen gefunden worden. Es müsse sich noch zeigen, wie er angenommen werde. Die Prognose war, da der Standort nicht so weit entfernt ist, dass die Tauben es annehmen. „Die Taubenhäuser machen dann einen Sinn, wenn die Tauben Platz haben. Wenn es zu eng ist, legen sie auch kein Ei und kommen nur, um gefüttert zu werden. Das ist dann auch nicht sinnvoll“, sagt Löffler.

Taubenprobleme auch in anderen Bezirken

Auch in anderen Stadtbezirken gibt es seit geraumer Zeit Taubenprobleme. Zuletzt wurde in Mühlhausens Ortsmitte darüber diskutiert. Die CDU-Bezirksbeiratsfraktion hatte zuletzt in einem Antrag darauf aufmerksam gemacht. Dabei ging es um die Veitstraße 47. Dort ist den Angaben zufolge der Dachstuhl im Jahr 2011 ausgebrannt und in der Folge nur provisorisch wieder abgedeckt worden. Tauben hätten sich unter dem Dach eingenistet und gebrütet, so die Antragssteller.

Nun hat das Amt für öffentliche Ordnung mit der Eigentümerin des Hauses gesprochen. Sie habe angegeben, im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Dach abzudichten, damit keine Tauben ein- und ausfliegen können. „Angeblich existieren bereits Planungen ihrerseits, das Dach wieder aufzubauen“, heißt es in einer Antwort der Stadt.

Nach Rücksprache mit dem Baurechtsamt seien bauordnungsrechtliche Maßnahmen am Gebäude Veitstraße 47 nicht notwendig. Es bestehe kein baurechtswidriger Zustand. Verantwortlich für die Reinigung des Gehwegs sei laut Reinigungssatzung die Hauseigentümerin als Anliegerin des Gehwegs, heißt es in der Antwort weiter. Verstöße dagegen könnten durch das Ordnungsamt geahndet werden. Was die Verschmutzungen an anderen Gebäuden betrifft, so verweist die Stadt auf die betroffenen Hauseigentümer, sie könnten lediglich auf dem privatrechtlichen Weg gegen die Eigentümerin des Hauses Veitstraße 47 vorgehen. Seitens der Stadtverwaltung bestehe hier keine Handhabe.

Standorte gesucht

Die Stadt sucht jedoch einen geeigneten Standort für einen Taubenschlag in Mühlhausen. Dieser habe bisher noch nicht gefunden werden können. Die Stadt appelliert daran, dass auch Bezirksbeiräte Vorschläge dazu machen können.

In Bad Cannstatt gibt es das Taubenhaus auf dem Parkhaus Mühlgrün seit zehn Jahren. Was mit dem Taubenhaus am Mühlgrün genau passiert, war zuletzt noch unklar. Eine weitere Verwendung des Taubenhauses auf dem Mühlgrün war noch in der engeren Prüfung. Hierzu werde ein neuer Standort benötigt und es müsse geprüft werden, ob das Taubenhaus noch so stabil sei, dass es nach einem Abbau wieder an einem anderen Ort aufgestellt werden könne, so Stefan Kinkelin vom Amt für öffentliche Ordnung der Stadt Stuttgart.

Wie in Mühlhausen gibt es auch in Bad Cannstatt Probleme, weitere Standorte für Taubenschläge zu finden. In Bad Cannstatt wurde seit vielen Jahren kein weiterer Standort für die Tauben gefunden, wie Kinkelin erklärte.