Ein Reihenhaus ist ein vergleichsweise günstiger Weg zum Eigenheim. Foto: dpa

Im Reihenhaus teilt man die Wände mit dem Nachbarn, und das ist preislich eine tolle Sache.
 

Mehr als drei Viertel der Deutschen träumen vom Eigenheim, doch nur rund ein Viertel davon kann sich vorstellen, die Hauswände mit anderen zu teilen. Nur 14 Prozent wünschen sich eine Doppelhaushälfte, zehn Prozent wollen in einem Reihenhaus wohnen, hat eine Forsa-Umfrage 2011 ergeben. Doch schaut man sich gerade in Städten um, klafft die Realität von Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander: Das häufigste Wohnmodell sind Reihen- oder Doppelhäuser, denn diese sind auch günstiger.

Dabei sind Vorbehalte nachzuvollziehen: „Eine frei stehende Immobilie erfüllt den Wunsch nach größtmöglicher Unabhängigkeit am besten. Beim Reihenhaus, speziell in der Sandwichposition mit Nachbarn rechts und links, muss man stärkere Zugeständnisse machen”, erläutert Peter Haueisen, Fachbereichsleiter für Baufinanzierung aus den weiteren Ergebnissen der von seinem Unternehmen Allianz in Auftrag gegebenen Umfrage. „Deshalb erscheint auch das Doppelhaus vielen attraktiver. Bei diesem Komfortreihenhaus hat man es lediglich mit einem Nachbarn zu tun.” Doch auch das Reihen- oder Doppelhaus kann gerade in Städten ein attraktives Zuhause nach eigenem Geschmack sein, wenn man bereits im Vorfeld des Kaufes einiges beachtet. „Es wird die Wohnform gewählt, die finanziell realisierbar ist”, sagt Haueisen. Auch Eva Reinhold-Postina, Sprecherin des Verbandes Privater Bauherren (VPB) in Berlin, sagt: „Die Kosteneffizienz spricht eindeutig für das Reihen- oder Doppelhaus.” Dass die beiden Wohnmodelle bei guter Lage oft verhältnismäßig preiswert angeboten werden, liege daran, dass solche Projekte häufig von Bauträgern realisiert werden, die günstig kalkulieren und daher einen guten Festpreis anbieten können.

„Bei diesem Versprechen ist aber Vorsicht geboten”, warnt Reinhold-Postina. „Oft ist es lediglich ein Köder, und es kommen weitere, versteckte Kosten auf den Käufer zu. Nach unserer Erfahrung können das bis zu 25 000 Euro sein, die der künftige Hausbesitzer nicht einkalkuliert hat.” Zu solchen unliebsamen Überraschungen komme es, wenn der vereinbarte Preis einige Leistungen wie die Kosten für Aushub und Entsorgung oder den Strom-, Wasser- und Kanalisationsanschluss nicht beinhaltet.