Haarige Sache: die Raupen des Eichenprozessionsspinners. Foto: Stadt Sindelfingen

Zurzeit sind im Sindelfinger Stadtgebiet vermehrt die Raupen des Eichenprozessionsspinners zu beobachten. Deshalb müssen die Kinderspielplätze „Schleicher“ und „Eichholzer Täle“ vorerst gesperrt werden.

Zurzeit sind im Sindelfinger Stadtgebiet vermehrt die Raupen des Eichenprozessionsspinners zu beobachten. Deshalb müssen zwei Kinderspielplätze im Bereich Eichholz, der Spielplatz „Schleicher“ und der im Eichholzer Täle, vorerst gesperrt werden – zur Sicherheit der Kinder und anderer Besucher. Es wird ausdrücklich davor gewarnt, die haarigen Raupen anzufassen. Diese sind auf der Suche nach geeigneten Nahrungs- und Nistplätzen, bevor sie sich in den typischen Gespinstnestern verpuppen. Dazu wandern sie in langen Ketten auf dem Boden, dem Bereich der unteren Stämme und den Astansätzen.

Bloß nicht berühren, bitte!

Die heranwachsenden Raupen des Eichenprozessionsspinners bilden sehr feine Brennhaare aus. Die Brennhaare brechen leicht bei Berührung, und der darin befindliche Giftstoff wird freigesetzt. Vor einer Berührung der haarigen Raupen wird ausdrücklich gewarnt. Ein direkter Kontakt mit den Raupen oder Gespinstnestern kann bei Menschen zu starkem Juckreiz, Reizungen der Bindehaut oder der Atemwege führen. Im Einzelfall können allergische Reaktionen ausgelöst werden.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Das hilft bei Kontakt mit Eichenprozessionsspinnern

Es fanden prophylaktischen Maßnahmen zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners auf städtischen Grundstücken statt. Hierbei wurden gezielt „Problemstellen“ behandelt. Dennoch ist die zu beobachtende Population derzeit sehr hoch.

Gespinstnester werden abgesaugt oder abgeflammt

„Die Entfernung der Raupen beziehungsweise Gespinstnester geschieht nun durch Absaugen mit Spezialsaugern beziehungsweise durch Abflammen. Diese Maßnahmen werden vom städtischen Grünpflegebetrieb vornehmlich in stark frequentierten städtischen Anlagen wie Schulen, Kitas, Spielplätzen oder anderen öffentlichen Einrichtungen durchgeführt. Im übrigen Stadtgebiet werden stark betroffene Bereiche mit Warnschildern versehen. Im Wald können in der Regel keine Maßnahmen vorgenommen werden“, schreibt die Stadtverwaltung.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Das sind die zehn giftigsten Tiere Deutschlands

In Holzgerlingen hingegen scheinen die Präventionsmaßnahmen zu greifen und die Eichenprozessionsspinner sind schon lange kein Thema mehr. Noch vor einigen Jahren hatte es regelmäßig Alarm gegeben, wegen der giftigen Gespinste am Waldrand beim Friedhof oder auch beim Freibad. „Wir spritzen seit einigen Jahren gegen die Tiere, sobald die Bäume Blätter tragen. Seither haben wir keine Probleme mehr“, sagt Reiner Mikolaj, der Leiter des Bauhofs. Das Mittel, mit dem gespritzt werde, sei für Menschen ungefährlich. Auch in der Stadt Böblingen gibt es laut einem Sprecher in diesem Jahr „bisher keine Meldungen“ über das Vorkommen von Eichenprozessionsspinnern.

Landwirtschaftsministerium empfiehlt, Gespinste zu entfernen

Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg empfiehlt, die Raupen erst dann zu entfernen, wenn sie sich in den Gespinsten verpuppt haben. Durch diese Vorgehensweise würde ein möglichst großer Effekt bei der Beseitigung erzielt und die gesundheitliche Gefährdung der eingesetzten Mitarbeiter verringert.

Weitere Infos zum Eichenprozessionsspinner gibt es online unter www.fva-bw.de.