Für Rödle steht fest: „Der Wald ist ein Juwel, das es zu schützen gilt“. Foto: Bernd Zeyer

Oswald Rödle ist am Samstag mit der Bürgermedaille „Zuffenhäuser Hirt“ ausgezeichnet worden. Bezirksvorsteher Gerhard Hanus betonte, dass Rödle ein hervorragendes Beispiel für nachfolgende Generationen abgebe.

Zuffenhausen - Gleich zwei „Nationalhymnen“ gab es am Samstagvormittag in der Zehntscheuer zu hören: die württembergische und die von Zuffenhausen. Gewünscht hatte sie sich Oswald Rödle. Er wurde mit der Bürgermedaille „Zuffenhäuser Hirt“ ausgezeichnet.

Hervorragendes Beispiel für nachfolgende Generationen

Nachdem „Preisend mit viel schönen Reden“ verklungen war, wurden die Töne zunächst etwas moderater. Bezirksvorsteher Gerhard Hanus erinnerte mit einer Schweigeminute an den verstorbenen Alt-Oberbürgermeister Manfred Rommel. „Bürgerschaftliches Engagement war stets in seinem Sinne“, schlug Hanus danach die verbale Brücke zu Oswald Rödle. Jede Stadt lebe davon, dass sich Bürger aktiv am Geschehen beteiligten. „Sie haben sich über viele Jahre eingebracht“, sagte Hanus. Vor allem um die Natur habe sich Rödle in großem Maße verdient gemacht. Wichtig sei es auch, Volkstümliches zu erhalten und weiter zu geben. „Danke für die Heimatverbundenheit“, sagte Hanus und betonte, dass Rödle ein hervorragendes Beispiel für nachfolgende Generationen abgebe.

Christina Kolb, Vorsitzende des Bürgervereins, nahm die Besucher, zu denen auch die Bundestagsabgeordnete Karin Maag, Stadtrat Bernd Klingler und Alt-Stadtrat Stefan Palmer gehörten, mit auf eine Zeitreise: Am 21. Dezember 1936 als Sohn von Vater Alfons und Mutter Frida in der Frauenklinik Stuttgart-Berg geboren, wuchs Rödle in Zuffenhausen auf. Die Schulbank drückte er in der Rosenschule, während des Krieges war er zu Verwandten nach Heidenheim geschickt worden. 1951 absolvierte er eine Lehre als Mechaniker, ging später nach Zürich, wo er sich als Werkzeugmacher das Geld für sein Maschinenbau-Studium verdiente. Danach arbeitet er für die Firma Heinkel in Zuffenhausen, andere Betriebe folgten. 1988 machte er sich mit einem Ingenieurbüro in Zuffenhausen selbstständig, 1997 ging Rödle er in den Ruhestand. Aus seiner Ehe mit Anneliese gingen zwei Töchter und ein Sohn hervor.

„Was sie in jungen Jahren lernen, vergessen sie nicht mehr“

„Oswald Rödle war immer der Natur, insbesondere dem Wald verbunden“, sagte Kolb. Als Jagdaufseher und Naturschutzwart kenne er das Revier bis in den letzten Winkel. Als eine vierspurige Straße durch den Wald gebaut werden sollte, habe vor allem Rödles Einspruch das verhindert. Auch im Bürgerverein sei er lange aktiv gewesen. Unter anderem habe er den Rundwanderweg Zuffenhäuser Hirt erarbeitet und dafür das Logo entwickelt.

„Was soll ich noch sagen?“, meinte der Geehrte, als er selbst ans Mikrofon trat. Er betonte, wie wichtig es ihm sei, Kindern und Jugendlichen die Natur zu zeigen: „Was sie in jungen Jahren lernen, vergessen sie nicht mehr.“ Zusammen mit Herbert Schneider stimmte Rödle das Lied vom Schäfergässle an, die inoffizielle Zuffenhäuser Hymne. Danach war dann Zeit, ins Gespräch zu kommen – bei einem Glas Rebensaft aus Rödles Wengert.