Alt-OB Fritz Kuhn wird mit der Bürgermedaille der Landeshauptstadt geehrt. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Ehrenbürgerwürde bleibt ihm zwar versagt. Stuttgarts Alt-OB Fritz Kuhn (Grüne) wird aber im Rahmen seiner offiziellen Verabschiedung im Gemeinderat in zwei Wochen dennoch eine hohe Auszeichnung zuteil.

Stuttgart - Stuttgarts Alt-OB Fritz Kuhn bekommt die Bürgermedaille der Stadt und damit die zweithöchste Auszeichnung verliehen, die die Landeshauptstadt zu vergeben hat. Im Rahmen seiner wegen der Coronapandemie ausgefallenen offiziellen Verabschiedung im Gemeinderat soll Kuhn die Auszeichnung in 14 Tagen überreicht bekommen, wie unsere Redaktion erfuhr. Wie berichtet, war der Vorschlag der Verwaltung, den Vorgänger von OB Frank Nopper (CDU) zum Ehrenbürger zu machen, an der mangelnden Unterstützungbei der Mehrheit der Ratsfraktionen gescheitert.

Ratsmehrheit sah keinen Grund für Ehrenbürgerschaft Kuhns

Kuhn habe die Stadt lediglich eine Amtsperiode lang geführt und auch sonst keine Stuttgarter Vergangenheit, hieß es seinerzeit etwa aus der CDU. SPD, Freie Wähler und FDP sahen das ähnlich, das Linksbündnis begründet seine Ablehnung mit Kuhns angeblichen Versäumnissen bei Klimaschutz, Verkehr und Wohnen. Lediglich die Grünen empfahlen ihren Parteifreund als Ehrenbürger.

Als Träger der Bürgermedaille befindet sich Kuhn in guter Gesellschaft: Unter anderem wurden damit schon der Jazzpianist Wolfgang Dauner, der Verleger Josef Eberle, der Unternehmer Berthold Leibinger oder der Landesrabbiner Joel Berger ausgezeichnet. Gespannt sein darf man, wie es Amtsinhaber Nopper nach seinem Ruhestand ergeht: Der 60-Jährige steht altersbedingt ebenfalls wohl nur acht Jahre an der Stadtspitze.