Die Geehrten Susanne Hacker (links) und Dorothea Widmann mit Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann. Foto: Iris Frey

Zwei Frauen mit großem ehrenamtlichen Einsatz sind in Mühlhausen mit der Ehrenmünze der Stadt Stuttgart ausgezeichnet worden. Wie Dorothea Widmann (95) und Susanne Hacker (53) sich engagiert haben.

Zwei besonders hilfsbereite Frauen sind jetzt im Bezirksbeirat Mühlhausen geehrt worden: Dorothea Widmann, eine 95 Jahre alte Heimbewohnerin aus Neugereut vom Pflegeheim St. Monika und Susanne Hacker aus Mühlhausen, die in einem Brandfall geholfen hat. Dorothea Widmann, 95 Jahre alt, strahlte über die erste Ehrung in ihrem Leben: „Helfen gehört zu meinem Leben. Ich bin Pfarrerstochter und habe von klein auf in der Gemeinde mitgeholfen“, erzählte sie. „Sie ist bis heute hoch engagiert, wir sind fast täglich im Austausch“, sagte Stephan Struck, Hausleiter von St. Monika, der sie zur Ehrung begleitete.

 

Einsatz für Ökumene und Pflegeheimbewohner

Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann würdigte im Bezirksbeirat Widmanns Engagement in Neugereut, wo sie in den späten 1980er Jahren den Auftrag hatte, die Ökumene voranzutreiben. Von 1990 bis 1994 war sie SPD-Bezirksbeirätin in Mühlhausen. Widmann erzählte, wie sie sich beim Aufbau des Stadtteils Neugereut für den Bau des Ökumenischen Zentrums stark gemacht habe. Sie war auch an den Plänen für das Pflegeheim St. Monika beteiligt und arbeitete beim Diakonischen Werk als Sozialarbeiterin. Als Vorstandsmitglied der Diakoniestation und Kirchengemeinderatsvorsitzende war sie in der Vorbereitungsgruppe für das Pflegeheim St. Monika. Seit 25 Jahren wohnt sie selbst im Heim und war dort viele Jahre im Bewohnerbeirat tätig, auch einige Jahre im Vorstand. Nun sagte sie lächelnd: „Mit 95 habe ich mich entschieden, damit aufzuhören. Aber vielleicht hätte ich es doch weitermachen sollen.“

Große Hilfsbereitschaft nach Brand gewürdigt

Auch Susanne Hacker freute sich über die Ehrung. „Es war eine Selbstverständlichkeit, zu helfen, wenn Menschen in Not sind“, erklärte die 53-Jährige.“ Sie half mit ihrem Mann am 19. Juli 2024 in der Schirmer Straße, als gegenüber ein Haus brannte, in dem ein Toter gefunden wurde. „Alle Bewohner, die Notfallseelsorge und Einsatzkräfte haben wir mit Getränken versorgt“, sagte Susanne Hacker. An die aufregende Nacht erinnert sie sich noch genau. Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann überreichte ihr eine Urkunde von Oberbürgermeister Frank Nopper und die Ehrenmünze der Stadt „stellvertretend für alle Nachbarn, die in der Brandnacht geholfen haben“. Er dankte ihr und ihrem Mann, dass sie spontan die Nachbarn aufgenommen, sie versorgt und ihnen den ganzen Tag Möglichkeiten geboten hätten, sich aufzuhalten, da das Haus nicht mehr bewohnbar war. Auch die „Blaulichtfamilie“ und die Feuerwehr hätten erklärt, dass sie solche Hilfsbereitschaft noch nie so erlebt hätten.