Peter Metzler hat für sein Engagement beim Handels und Gewerbeverein und beim Museumsverein Stuttgart-Ost die Ehrenmünze der Stadt bekommen.
S-Ost - Auf der rechten Seite seines Schreibtisches stapeln sich die Unterlagen für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten, auf der linken Seite liegen die Unterlagen für seinen Betrieb. Während seines Arbeitstages kümmert er sich mal um den einen, mal um den anderen Stapel. „Ich bin schon regelmäßig gut beschäftigt“, sagt Peter Metzler. Das ist fast sogar noch untertrieben: „Eine Veranstaltung jagt eigentlich die nächste“, gibt der 72-Jährige zu, der hauptberuflich das familieneigene Möbelgeschäft in Gablenberg führt – bereits in der vierten Generation.
Zwei „Hauptehrenämtern“ geht Peter Metzler nach, wie er sagt. Zum einen ist er seit den Anfängen des Handels- und Gewerbevereins Gablenberg (HGV) als Gründer und Vorstand mit im Boot, zum anderen engagiert er sich als erster Vorsitzender im Museumsverein Stuttgart Ost muse-o.
Sein Einsatz für den HGV war aus der Not heraus geboren
Für seinen ehrenamtlichen Einsatz hat ihn die CDU-Fraktion im Bezirksbeirat Ost, wie er vermutet, für die Ehrenmünze der Landeshauptstadt vorgeschlagen. Diese wurde ihm vor Kurzem verliehen.
Sein Einsatz für den HGV war aus der Not heraus geboren. Die Stadt Stuttgart wollte im Jahr 1978 die Klingenstraße in Gablenberg sperren, teilweise zu einer Einbahnstraße machen. Viele Geschäfte, besonders eine damals noch existierende Tankstelle, hätte dies sehr getroffen. Ihre Existenz war bedroht. „Mein erster Gedanke war natürlich auch, dass ich mit meinem Gewerbe überleben möchte“, erinnert sich Metzler. Sieben Händler – so viele braucht es zur Gründung eines Vereins – haben sich damals spontan zu einem Verein zusammengeschlossen. „Wir konnten erreichen, dass die Straße nicht komplett abgehängt wurde“, berichtet Metzler stolz.
Das Verhältnis zur Stadt wurde immer besser. Der Verein fand mehr Beachtung, so dass er sich heute hauptsächlich der Werbung für die Mitgliedsbetriebe sowie Veranstaltungen im Osten widmen kann.
Viel freie Zeit hat Peter Metzler nicht
Zu seinem Amt als Vorsitzender von muse-o kam Metzler ebenfalls durch eine Rettungsaktion. Das Alte Schulhaus in Gablenberg sollte abgerissen werden. 26 Bürger aus dem Stadtbezirk machten es sich 1998 zur Aufgabe, das heruntergekommene Gebäude zu übernehmen, zu sanieren und den Bürgern als Museum zur Verfügung zu stellen. „Ich bin erst dazu gekommen, als das Haus renoviert wurde“, erinnert sich der 72-Jährige. Viel Freizeit habe er damals in dem alten Haus verbracht, erzählt er.
Das ist eigentlich fast schon geschwindelt. Denn viel freie Zeit hat Peter Metzler nicht. Mit seinen 72 Jahren führt er neben den Vereinen noch immer den Familienbetrieb. Rente? „Das lass ich mal lieber sein“, sagt er dazu. Er kenne viele, die in Ruhestand gegangen seien, und es habe ihnen nicht mehr viel genützt. „Ich bin lieber beschäftigt. Mein Beruf ist mein Hobby“, ist seine Devise. Lange war er zusätzlich als Sprecher er CDU-Fraktion im Bezirksbeirat tätig. „Da war ich jeden Abend woanders unterwegs“, erzählt er. Jetzt hat er zwei bis drei Abende die Woche frei, geht auch viel mit seiner Frau auf Reisen. Nach Asien zieht es ihn im Urlaub vornehmlich. Doch auch dort hat Peter Metzler schon eine Aufgabe gefunden. In Nepal unterstützt er eine Schule, regelmäßig sammelt er Spenden für Möbel und die Ausbildung der Kinder dort. Nach jeder Asienrundreise macht er einen Zwischenstopp in Katmandu und bringt die Spenden vorbei. Zu tun gibt es auch dort immer etwas.