Hilde Baumstark, Martin Haag und Renate Weyershäuser (r.) bekamen von Bezirksvorsteherin Andrea Klöber (l.) im Bezirksrathaus die Ehrenmünze überreicht. Foto: Georg Friedel

Hilde Baumstark, Renate Weyershäuser und Martin Haag wurden beim Ehrenamtsempfang ausgezeichnet. Für ihre Verdienste im Ehrenamt bekamen sie die Ehrenmünze der Stadt Stuttgart überreicht.

Feuerbach - Hilde Baumstark steht nicht gern im Rampenlicht. Die Feuerbacherin engagiert sich seit Jahrzehnten bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo) und hat über ihr Ehrenamt und die damit verbundenen Aufgaben niemals viele Worte verloren. Zumal ihr Mann Robert, der lange für die SPD im Gemeinderat saß und ebenfalls ehrenamtlich im Stadtbezirk aktiv war, meist die komplette Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit auf sich zog.

Engagement seit Mitte der 1970er Jahre

Vielleicht war ihr dies auch ganz recht so. Denn man wird den Eindruck nicht los, als würde sie auf das feierliche Brimborium beim Ehrenamtsempfang im Bezirksrathaus Feuerbach liebend gerne verzichten. Und vermutlich würde sie ihr eigenes Engagement innerhalb der Awo Feuerbach, wo sie auch als Vorsitzende viele Jahre die Geschicke mitbestimmte, gar nicht so hervorheben. Nach dem Motto: Das ist doch das Normalste von der Welt. Wozu also all die Lobeshymnen? „Liebe Hilde, dich drängt es nicht nach vorne, aber lass dich einfach mal loben. Du hast es verdient“, sagte der stellvertretende Awo-Kreisvorsitzende Harald Steeger in seiner Laudatio. Seit er selbst bei der Awo Stuttgart aktiv sei, kenne er den Namen von Hilde Baumstark. Auch im Kreisvorstand des Verbands der Freien Wohlfahrtspflege war Hilde Baumstark aktiv. Seit Mitte der 1970er Jahre hat sie sich bei der Awo für die Belange älterer Menschen eingesetzt, zuletzt auch als Heimfürsprecherin des Seniorenzentrums am Pfostenwäldle oder auch als Förderin der Awo-Begegnungsstätte.

„Sympathisch, liebenswürdig und charmant“

Für seine „Verdienste im Ehrenamt“ wurde auch Martin Haag mit der Ehrenmünze der Stadt Stuttgart ausgezeichnet. Er ist seit 2008 als sogenannter Seniorpartner an der Bismarckschule ehrenamtlich aktiv. In dieser Funktion war Haag in mehrerlei Hinsicht sehr erfolgreich. Als „unbeirrbar, zielstrebig, hartnäckig“, aber auch als sehr „sympathisch, liebenswürdig und charmant“ charakterisierte ihn Gerald Mandl, der Schulleiter der Bismarckschule. Diese Mischung macht’s. Haag ist einer, der am Ball bleibt. Er knüpft Kontakte zu Ausbildungsbetrieben, er hilft aber auch der Schule bei der Ausgestaltung der Berufswegeplanung. Und für die Schüler hat er auch ein offenes Ohr. Haag ist es zu verdanken, dass die Firmen Bosch und Porsche inzwischen Bildungspartner der Bismarckschule geworden sind – genauso wie der Gewerbe- und Handelsverein Feuerbach und das Richard-Bürger-Heim. „Wenn er vor allem bei den Großbetrieben nicht so hartnäckig gewesen wäre, dann hätten wir diese Bildungspartnerschaften wohl nicht auf die Beine stellen können“, so Mandl. Auch für das Projekt „Schülercoach“ setzte sich Haag ein und suchte nach Sponsoren.

Waldheim-Kinder schwärmen auch nach Jahren noch

Dritte im Bunde der Langzeit-Aktiven ist Renate Weyershäuser. „Sie leistet Jahr für Jahr mit ihrem Küchenteam Schwerstarbeit“, sagte der Laudator Thomas Moosbauer, der Leiter des Evangelischen Waldheims Lindentäle. Die 68-Jährige engagiert sich seit vielen Jahren innerhalb der kirchlichen Jugendarbeit. Früher, das war Anfang der 1980er Jahre, leitete sie zehn Jahre lang im Rahmen der Stadtranderholung eine Gruppe mit Kleinkindern. Später engagierte sie sich im Küchenteam des Waldheims Lindentäle, erst als Mitarbeiterin, später als Leiterin. Die besondere Kunst dieser 15-köpfigen Küchenbrigade besteht darin, 350 Portionen frisch zubereiteten Schweinebraten mit Rotkraut und Kartoffelbrei rechtzeitig auf den Teller zu kriegen. Von letzterem Gericht schwärmen manche Waldheim-Kinder noch nach Jahren.