Rund 80 Gäste haben sich im Bürgerhaus eingefunden, nachdem sie vom Bezirksbeirat eingeladen wurden – als Auszeichnung für ihr langjähriges Engagement. Foto: Torsten Ströbele

Die Mitglieder des Freundeskreises Flüchtlinge und die Helfer des Klinsmann-Cups werden belohnt.

Stuttgart-Botnang - Seit 2001 ist es den Botnanger Bezirksbeiräten ein großes Anliegen, einmal im Jahr einen Ehrenamtsempfang zu veranstalten. Die Lokalpolitiker laden dazu Gäste ein, „die nicht unbedingt in einer Funktion in einem Verein oder einer Institution tätig sind“, sagte Bezirksvorsteherin Mina Smakaj am Freitag im Bürgerhaus. „Vielmehr sind es oft Menschen, welche gar nicht namentlich erwähnt werden möchten – die stillen Helfer. Sie unterstützen ein Projekt, arbeiten oft im Hintergrund und freuen sich daran, anderen Menschen eine Freude zu machen.“

Dieses Jahr waren die Ehrenamtlichen des Athletik-Sportvereins (ASV) eingeladen, die seit 20 Jahren den Klinsmann-Cup organisieren. Und: Die zahlreichen Helfer aus dem Freundeskreises Flüchtlinge Botnang. Insgesamt folgten am Freitag rund 80 Ehrengäste der Einladung, die zunächst von SPD-Bezirksbeirat Mark Bachofer begrüßt wurden: „Wer einem Fremdling nicht sich freundlich mag erweisen, der war wohl selber nie im fremden Land auf Reisen“, zitierte er den Dichter, Lyriker und Übersetzer Friedrich Rückert. „Er war ein weltoffener Gelehrter, der gut zu diesem Abend passt“, sagte Bachofer. Beide geladenen Gruppen seien für ihre Gastfreundlichkeit und ihr vorbildliches Engagement bekannt. Der Klinsmann-Cup sei das überregionale Aushängeschild in Botnang. Einmal im Jahr kämen Gäste aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz in den Bezirk. „Sie erfahren Gastfreundschaft und messen sich auf hohem sportlichen Niveau“, sagte Bachofer. 2018 wurde das Fußball-Turnier, das zu Ehren des ehemaligen Profis und Bundestrainers Jürgen Klinsmann ins Leben gerufen wurde, zum 20. Mal ausgerichtet. „Es ist eine Leistung, ein Turnier dieser Größe über zwei Tage mit diesem Erfolg so lange schon zu veranstalten.

Die Flüchtlinge scheinen sich in Botnang gut eingelebt zu haben

Das Teilnehmerfeld lag dieses Jahr bei 90 Mannschaften“, sagte Smakaj. „Die Zeitstunden, die hier investiert werden, aufzurechnen, wäre nicht möglich.“ Die Bezirksvorsteherin würdigte auch das Engagement der Mitglieder des Freundeskreises Flüchtlinge Botnang: „Am 26. März 2015 hat sich eine sehr große Anzahl an Menschen im evangelischen Gemeindehaus versammelt, um einen Freundeskreis zu gründen. Die Botnanger wollten vorbereitet sein.“ Rund 150 Flüchtlinge kamen zunächst in den damals leer stehenden Häusern an der Beethovenstraße sowie im Waldheim Johannesgarten unter.

Zu Beginn erklärten sich mehr als 200 Botnanger bereit, den neuen Mitbürgern zu helfen. „Es war überwältigend“, sagte Smakaj. „Es spielte keine Rolle, ob regelmäßig oder nach Anlass, ob bei den Hausaufgaben, bei Behördengängen oder Hilfe im Alltag.“ Mittlerweile habe sich die Anzahl der Helfer deutlich verringert. Ein Grund dafür sei sicherlich auch, dass sich die Flüchtlinge schon sehr gut in Botnang eingelebt haben. „Ich möchte den Menschen danken, die dazu beigetragen haben, den in Botnang lebenden geflüchteten Menschen das Ankommen in der Fremde erleichtert zu haben. Sie haben eine sichere Zuflucht und ein neues Zuhause mit einer Perspektive gefunden“, sagte Smakaj. „Danke – für ihr Herzblut, ihr Engagement und ihre Zeit.“