Das Ehninger Hallenbad ist marode. Das undichte Becken ist nun repariert worden. Damit ist es jedoch noch nicht getan.
Im Ehninger Hallenbad darf seit Kurzem wieder geschwommen und geplanscht werden. Rund sechs Wochen über Weihnachten war das Bad geschlossen gewesen. Der Grund: Es fanden kurzfristige Bauarbeiten statt, denn das Ehninger Hallenbad hat seine besten Zeiten hinter sich. Nach 50 Jahren ist nicht nur die Lüftung veraltet, auch der Sanitärbereich weist erhebliche Mängel auf. Die größten Sorgen bereitet der Gemeinde aber das Schwimmbecken.
Das Becken ist undicht
Im vergangenen Jahr hatte sich bei einer Untersuchung eines Bauexperten herausgestellt, dass aus dem Becken an verschiedenen Stellen Wasser austritt – und zwar etwa 23 000 Liter pro Tag. Das entspricht dem Volumen von rund 130 Badewannen. „Aufgrund des hohen Wasserverlustes haben wir kurzfristig das Wasser im Becken abgelassen. Nach intensiver Begutachtung der Beckenabdichtung konnten wir mehrere Risse in der Folie feststellen, die ein bis drei Zentimeter groß waren“, sagt der Ehninger Bauamtsleiter Dan Häring auf Nachfrage. „Aufgrund des Alters der Folie ist diese nicht mehr so flexibel. Mit den Jahren entweichen die Weichmacher aus der Folie. Spannungen können dann nicht mehr so gut aufgenommen werden und es kommt zu Rissen“, erklärt er.
Die Reparaturfirma habe die Leckagen nun repariert. Im Anschluss sei das Becken wieder mit Wasser befüllt worden. In der Schließzeit über die kommenden Sommerferien müssten jedoch weitere Reparaturmaßnahmen an der Folie vorgenommen werden, kündigt der Bauamtsleiter bereits an. „Das Becken ist jetzt aber erst einmal wieder dicht.“
Massive Mängel im Sanitärbereich
Im November hatte Stefan Haag von der Firma Nothacker Engineering aus Neubulach den Gemeinderäten eine von der Gemeinde beauftragte Studie präsentiert, die aufzeigt, wie es um das Bad steht, welche Mängel es gibt und wie es saniert werden kann. Die größten Mängel am Ehninger Hallenbad seien demnach das undichte Becken, die Lüftungsanlage sowie die Duschen. Auch im Sanitärbereich gibt es laut dem Experten massive Mängel, er müsste eigentlich komplett neu gemacht werden. Die Fliesenbeläge dort sind kaputt, die Bodenbeläge undicht. Die Lüftung hat technische Probleme, Ersatzteile gibt es nicht mehr. Und er zog eine ernüchternde Bilanz: Eine Generalsanierung des Hallenbades liegt laut der Kostenschätzung des Experten bei rund 5,3 Millionen Euro. Gefährlich seien die Baumängel für die Badegäste und das Personal aber nicht, so der Experte.
Das Bad liegt der Gemeinde am Herzen
„Wir bemühen uns, alles Notwendige zu tun, um den Betrieb des Ehninger Hallenbads weiter aufrecht zu erhalten,“ hatte der Ehninger Bürgermeister Lukas Rosengrün in der Gemeinderatssitzung im November, zu der auch eine Delegation des SV Ehningen und die Schwimmmeisterin gekommen waren, gesagt. Mittlerweile ist die Sanierung des Hallenbades im Haushaltsentwurf der nächsten Jahre mit 5,5 Millionen Euro eingeplant. Das Großprojekt wird die Gemeinde jedoch erst ab 2026 richtig in Angriff nehmen. Im kommenden Jahr sind dafür 500 000 Euro vorgesehen, 2027 zwei Millionen Euro und nach 2028 weitere drei Millionen Euro.