In Ehningen (Landkreis Böblingen) ist ein Kuhstall in Flammen geraten und völlig niedergebrannt. Menschen seien bei dem Feuer nicht verletzt worden. Wie viele Kühe verendeten, ist noch unklar, so die Polizei. Foto: Oskar Eyb

Update In Ehningen ist ein Kuhstall niedergebrannt. Ursache unklar. Mehrere Tiere verendeten.

Ehningen - Der auf 140 Rinder ausgelegte Stall auf dem Hofgut Mauren ist am Donnerstagvormittag vollständig niedergebrannt. 130 Feuerwehrleute verhinderten, dass die Flammen auf weitere Gebäude des früheren Wallfahrtsorts übergriffen. Ein Mitarbeiter des landwirtschaftlichen Betriebs erlitt eine Rauchvergiftung.

Der 25-jährige Angestellte des Hofguts hat das Feuer in Ehningen-Mauren (Kreis Böblingen) gegen 9.15 Uhr als erster bemerkt. Er und der Hofbesitzer greifen zu Feuerlöschern, doch sie haben gegen die lodernden Flammen keine Chance. Sie, und später auch Feuerwehrleute, bringen den Großteil der Rinder in Sicherheit.128 waren nach Polizeiangaben in dem Stall untergebracht. Doch noch am Abend steht nicht genau fest, wie viele Tiere verendet sind. Sicher ist: Ein Jäger und ein Polizist haben mit großkalibrigen Waffen zwei schwer verletzte Rinder von ihren Leiden erlöst.

Lage des Hofs breitet Feuerwehr Probleme

Weitere acht Rinder sind wahrscheinlich im Stall verbrannt. Doch möglicherweise irren einige Kühe auch noch durch die Gegend. Über Rundfunk wurden Autofahrer am Donnerstag vor freilaufenden Rindern im Bereich der B464 bei Holzgerlingen, dem Nachbarort von Ehningen, gewarnt. Einige Tiere sollen dort gesehen worden sein. Doch die Suche verlief ergebnislos. "Wir haben nichts gefunden", sagt der Böblinger Polizeisprecher Eckhard Salo.

Das landwirtschaftliche Anwesen liegt im Maurener Tal zwischen Ehningen und Holzgerlingen. Der Ehninger Teilort Mauren besteht aus wenigen Häusern. Bekannt ist vor allem die spätgotische Kirche und der Gasthof Grüner Baum mit Biergarten.

Die Lage des Hofguts hat der Feuerwehr am Donnerstag Probleme bereitet. "Wir haben etwa 25.000 Liter Wasser in Tanklöschfahrzeugen hergebracht", berichtet Kreisbrandmeister Guido Plischek. Weiteres Löschwasser zapften die Einsatzkräfte von einem mehrere Hundert Meter vom Brandort entfernten Hydranten. Zwei Schlauchleitungen wurden verlegt.

Gerettete Rinder brechen aus

Die Feuerwehr war um 9.18 Uhr alarmiert worden. Fünf Minuten später waren laut Plischek die ersten Einsatzkräfte aus Ehningen vor Ort. Sie konnten noch Tiere retten, nicht aber den Stall. Das Gebäude, in dem auch Strohballen und Heu lagerten, brannte wie Zunder. Ein Feuerwehrmann berichtet von brennenden Strohballen, die auf Kühe herabfielen. Dicke Rauchwolken hingen am Himmel. Über Rundfunk wurden die Einwohner von Holzgerlingen und Ehningen aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu lassen. Die Warnmeldung lief auch noch in der Mittagszeit, als das Schlimmste schon vorbei war.

Gerettete Rinder brechen aus

Insgesamt 130 Einsatzkräfte von verschiedenen Feuerwehren im Kreis Böblingen haben die Flammen bekämpft. Sie schützten angrenzende Gebäude, darunter den Hofladen des Familienbetriebs. Der Stall brannte vollständig nieder. Der Schaden beträgt nach ersten Schätzungen mehrere Hunderttausend Euro. Die Brandursache ist noch unklar. Spezialisten der Kripo Böblingen können die Reste des Rinderstalls wahrscheinlich erst heute untersuchen. Am Donnerstag war die Brandstelle noch zu heiß. Wegen des Feuers war die Straße zwischen Ehningen und Holzgerlingen den ganzen Tag gesperrt. Nach Polizeiangaben vom Abend dauerte die Sperrung voraussichtlich bis Freitagmorgen an.

Der 25-Jährige Angestellte wurde wegen einer leichten Rauchvergiftung von Mitarbeitern des Roten Kreuzes versorgt. Ins Krankenhaus musste er nicht.

Am Nachmittag sorgten 25 der geretteten Rinder für Aufregung: Sie brachen aus ihrer Koppel aus. Nach Polizeiangaben wurden alle wenig später eingefangen.