Werner Spec (links) zieht „aus privaten Gründen“ in den Main-Tauber-Kreis. Am Freitag hat er sich von seinen Kreistagskollegen verabschiedet. Foto: factum/Jürgen Bach

Der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg hat seinen letzten Auftritt auf der politischen Bühne. Mit seiner Firma wird er aber weiterhin im Kreis aktiv sein.

Oberstenfeld - Ganz im Norden des Landkreises Ludwigsburg, in Oberstenfeld-Gronau, hat sich Werner Spec am Freitag endgültig von der politischen Bühne verabschiedet. Fast genauso kurz wie seine Amtszeit – der 62-Jährige war erst im vergangenen Jahr für die Freien Wähler in den Kreistag eingezogen – war seine Verabschiedung. „Es liegen große Aufgaben vor Ihnen, dafür wünsche ich Ihnen alle Kraft und allen Erfolg“, sagte Spec. Er winkte noch einmal seinen Kreistagskollegen zu und verschwand aus der Mehrzweckhalle. Selbst die Einführung seines Nachfolgers Hermann Dengel wartete er nicht mehr ab.

Werner Spec zieht „aus privaten Gründen“ in den Main-Tauber-Kreis und geht an neuer Wirkungsstätte seiner selbstständigen Tätigkeit nach. Derzeit arbeitet er hauptsächlich für eine Projekt-GmbH, die umweltfreundliche Solarenergie zur Herstellung von Wasserstoff nutzt. Das Unternehmen soll dem Kreis Ludwigsburg helfen, seine Wasserstoffstrategie weiter zu entwickeln – zumindest so bleibt Werner Spec seiner ehemaligen Heimat verbunden.

Der Streit um die Stadtbahn dominierten die letzten Amtsjahre

Landrat Dietmar Allgaier blickte zum Abschied noch einmal auf die zahlreichen Errungenschaften, die Spec als Oberbürgermeister von Ludwigsburg in seinen 16 Jahren erreicht hat – und von denen auch der Kreis profitierte. Unter seiner Führung habe sich Ludwigsburg zur „nachhaltigsten Stadt Deutschlands dieser Größenordnung entwickelt“, sagte Allgaier. Als weitere Meilensteine, an denen Spec maßgeblich mitgewirkt habe, nannte er die integrierte Leitstelle in Ludwigsburg, die Solarthermieanlage auf dem Römerhügel und zahlreiche ökologische Projekte – zum Beispiel entlang des Neckars.

Bevor Matthias Knecht ihn im vergangenen Jahr als Oberbürgermeister der Barockstadt ablöste, hatte sich Spec lange mit dem damaligen Landrat Rainer Haas über das Stadtbahnprojekt gestritten. „Das hat vieles überlagert“, so Allgaier. Sein Vorgänger und die anderen Kommunen wollten die Stadtbahn von Remseck über Ludwigsburg bis nach Markgröningen verlängern, Spec aber stellte sich quer. Als Mitglied des Kreistags trug er die Entscheidung pro Bahn zuletzt aber mit.