In Halle steht ein Reichsbürger vor Gericht. Foto: dpa

In Halle steht ein Reichsbürger vor Gericht. Der ehemalige „Mister Germany“ ist wegen versuchten Mordes angeklagt.

Halle - Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen hat am Montag in Halle der Prozess gegen einen „Reichsbürger“ begonnen. Der 42-Jährige ist vor dem Landgericht wegen versuchten Mordes angeklagt. Noch vor Verlesung der Anklage beantragte die Verteidigung die Einstellung des Verfahrens. Zudem forderte sie, den Haftbefehl aufzuheben. Eine Beteiligung des ehemaligen „Mister Germany“ Adrian U. an der Tat sei nicht genügend konkretisiert. Die Anklage weise weitere gravierende Mängel auf, etwa zum Tathergang, hieß es zur Begründung.

Der Angeklagte gilt als Mitglied der Reichsbürger

Die Staatsanwaltschaft wies die Vorwürfe zurück. Das Gericht unterbrach die Verhandlung, um zu beraten. Der Angeklagte soll am 25. August 2016 auf einen SEK-Beamten geschossen und dabei auf dessen Kopf gezielt haben. An dem Tag sollte sein Hausgrundstück in Reuden (Burgenlandkreis) zwangsgeräumt werden. Die Polizei war zum Schutz der Gerichtsvollzieher im Einsatz.

U. gilt als Mitglied der Reichsbürgerbewegung. Diese erkennt die Bundesrepublik Deutschland und ihre Gesetze nicht an. Der Verfassungsschutz stuft die Ziele der Bewegung als verfassungsfeindlich ein und beobachtet sie. Gegenüber Medienvertretern bestritt der 42-Jährige vor Beginn des Prozesses, der Reichsbürgerbewegung anzugehören.