Hans-Ulrich Sckerl ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Im Alter von 70 Jahren ist der Grünen-Politiker Hans-Ulrich Sckerl gestorben. Er war bis zuletzt parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion.

Stuttgart - Der langjährige Grünen-Landtagsabgeordnete Hans-Ulrich Sckerl ist tot. Er sei im Alter von 70 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Grünen-Kreisen. Zuerst hatte der „Mannheimer Morgen“ berichtet und sich auf Sckerls Mitarbeiterin in seinem Wahlkreis berufen. Sckerl war bis zuletzt parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion und Fraktionsvize. Er vertrat den Wahlkreis Weinheim im Landtag. Sckerl hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.

Sckerl war seit 2006 im Landtag und bekleidete seit über zehn Jahren den Posten des Fraktionsmanagers. In dieser Funktion musste er immer mal wieder brenzlige Situationen klären - zuletzt im Oktober.

Da stemmte er sich im Parlament gegen den Einzug von AfD-Abgeordneten in das Aufsichtsgremium der Landeszentrale für politische Bildung. In der Debatte gab er den Hardliner: „Wir brauchen keine Brunnenvergifter wie Sie, deswegen lehnen wir Ihre Wahl ab“, rief er der AfD zu. Bis heute verwehren die anderen Fraktion der AfD die Plätze in dem Kuratorium.

Harte Linie mit einer Vorgeschichte

Doch die harte Linie hatte eine Vorgeschichte: Vor der Sommerpause stand im Landtag die Wahl eines AfD-Kandidaten in den Verfassungsgerichtshof des Landes an. Nachdem die AfD angekündigt hatte, den Bewerber stets aufs Neue aufstellen zu wollen, kam der Kandidat schließlich doch durch. Die Folge: Bundesweite Empörung vor allem bei Grünen und SPD mitten im Bundestagswahlkampf. Im Oktober sagte Sckerl, er habe seine Lektion aus dem Sommer gelernt. Nun heiße die Devise, man wolle der AfD keinen Millimeter mehr entgegenkommen.

Der Weinheimer gehörte zu den Grünen der ersten Stunde. 1980 half er dabei, die Wählervereinigung Grüne/Alternative Liste in seiner Stadt zu gründen. Zuvor hatte er Jura und Volkswirtschaftslehre studiert, das Studium aber nicht abgeschlossen. Um sich selbst machte Sckerl nicht viel Aufhebens. Auf seiner persönlichen Internetseite schrieb er denn auch: „Ich rede nicht so gern über mich. Nicht, weil es nichts zu erzählen gäbe, nee, das nicht.“ Er sei aber zur Bescheidenheit erzogen worden. „Ich will daher nicht im Mittelpunkt stehen und nehme mich auch nicht so wichtig.“