Eckart von Hirschhausen bei der Schüler-Demo auf dem Schlossplatz Foto: Leif Piechowski

Gut 5500 Schüler, Studenten und Unterstützer haben sich bei der Fridays-for-Future-Demo auf dem Schlossplatz versammelt. Viel Unterstützung gab es, auch von prominenter Seite.

Stuttgart - Erneut sind am Freitag auf dem Schlossplatz zahlreiche Schüler, junge Menschen und ältere Sympathisanten auf die Straße gegangen, um für eine nachhaltigere Klimapolitik zu demonstrieren – und hatten dabei in Eckart von Hirschhausen prominente Unterstützung.

Zum zweiten Mal war der allwöchentliche Protest, der vom Schulstreik der Schwedin Greta Thunberg inspiriert wurde, international abgestimmt. Wie bereits am 15. März riefen die Organisatoren von Fridays for Future (zu Deutsch: Freitage für die Zukunft) zum weltweiten Klimastreik auf. In Stuttgart hatten die Organisatoren die Veranstaltung mit 400 Teilnehmern angemeldet. Während der Kundgebung strömten allerdings immer mehr Menschen zu der Kundgebung, sodass sich mehrere Tausend Teilnehmer anschließend in den Demonstrationszug durch die Innenstadt einreihten. Mit dabei war die pro-Europäische Bewegung Pulse of Europe (Puls Europas), die sich anlässlich der Europawahlen am Sonntag bei der Demonstration einreihte. Insgesamt gehen die Veranstalter von 5500 Teilnehmern aus.

Auch Eltern und Lehrer demonstrieren mit

Nicht alle von ihnen waren Schüler. Auf den mitgebrachten Plakaten positionierten sich in Anlehnung an den Titel der Demonstration unter anderem Parents (Eltern) und Musicians (Musiker) for Future. Prominent vertreten waren die Scientists (Wissenschaftler) for Future durch ihren Mitinitiator in Deutschland, den Arzt und Kabarettisten Eckart von Hirschhausen. „Behaltet euren Mut und euren Enthusiasmus“, rief er der Demonstration zu, denn „die Jugendlichen verhalten sich paradoxerweise im Moment erwachsener als die Erwachsenen.“

Reichlich Lob fürs Rezo-Video

„Wer hat das Rezo-Video gesehen?“, fragte von Hirschhausen. Damit bezog er sich auf ein Video mit dem Titel „Die Zerstörung der CDU“, mit dem der Youtuber Rezo vergangene Woche für Wirbel gesorgt hat. Bis zu der Demonstration am Freitag hatten weit über sieben Millionen Menschen das Video angeklickt, in dem Rezo etwa eine Stunde lang vornehmlich die Politik der Unionsparteien kritisiert – unter anderem auch mit Blick auf den Klimaschutz. Er polarisiert darin unter anderem aufgrund überspitzter Aussagen und Kritik.„Rezo hat mit fast allen seinen Aussagen zum Klimawandel recht“, diagnostizierte allerdings Hirschhausen.

Schülerin: „Es geht um unsere Zukunft“

Antonia hat das Video gesehen – wie viele andere auf dem Schlossplatz auch. Sie ist 14 Jahre alt und mit ihren beiden Freundinnen, Mai und Mara, schon wiederholt bei den Fridays for Future Demos dabei. „Ich finde das Video sehr gut“, sagt sie, „Rezo hat sich richtig gut informiert.“ „Im Grunde hat er nur ausgesprochen, was andere sich nicht zu sagen trauen“, stimmt ihr Mai zu. Die Schule schwänzen mussten sie nicht für die Demo. „Wir haben Projektwoche“, erklärt Mara, „und als Projekt ist die ganze Klassenstufe mit den Lehrern gekommen.“ In anderen Wochen ist das anders, dann werden die Eltern benachrichtigt. Das nehmen die drei Schülerinnen in Kauf, „Weil es um unsere Zukunft geht – die ist uns wichtig!“