Taxis am Flughafen Foto: Zweygarth

Ein Gericht hatte zwei Taxifahrern wegen einer Privatfehde die Annäherung verboten. Als sie sich am Flughafen Stuttgart begegnet sind, gerieten sie in Streit – und einer zückte ein Taschenmesser.

Echterdingen - Ein Streit unter Taxifahrern am Flughafen ist am Donnerstagnachmittag eskaliert. Dabei wurde einer der Kontrahenten durch Messerstiche am Arm leicht verletzt. Wie ein Polizeisprecher mitteilt, sind die beiden in der Vergangenheit schon öfter aneinandergeraten.

Die Ursache der Auseinandersetzung zwischen dem 62-Jährigen und dem 48-Jährigen, sagt der Polizeisprecher, liege „in einem privaten Sachverhalt“. Um weiteren Streit zu vermeiden, habe ein Gericht den beiden bereits vor längerer Zeit deshalb ein Annäherungsverbot erteilt. Durch Zufall, sagte der Polizeisprecher, seien die beiden am Flughafen am Ende der Taxi-Wartespur hinter dem Parkhaus P4 wieder aufeinandergetroffen. Im Verlaufe des Streits zog der Ältere gegen 16 Uhr ein Taschenmesser und fügte dem Jüngeren mehrere Schnittverletzungen am Unterarm zu. Rettungssanitäter brachten den 48-Jährigen zur Versorgung in ein Krankenhaus.

Der Täter wird wegen gefährlicher Körperverletzung angezeigt

Der Täter ist auf freiem Fuß. Weil er nach Polizeiangaben sein Gegenüber nicht töten wollte, wird er wegen gefährlicher Körperverletzung angezeigt. „Wenn das gerichtliche Annäherungsverbot noch ein paar Mal nicht beachtet wird, kann es schon sein, dass derjenige, der es nicht befolgt, eingesperrt wird. Das muss aber dann ein Gericht entscheiden, das ist nicht unsere Sache“, sagt der Polizeisprecher. Ob die Auseinandersetzung zumindest für den Messerstecher auch berufliche Konsequenzen hat, weiß der Beamte nicht: „Es handelt sich ja nicht um ein Straßenverkehrsdelikt, das Hinweise auf die Eignung als Berufskraftfahrer geben würde.“

Obwohl sich der handfeste Streit auf dem Grund und Boden des Flughafens ereignet hat, hält sich die Verwaltung bedeckt. „Wir geben nur Auskunft über den Flugbetrieb“, sagt eine Sprecherin des Flughafens. Der Vorfall falle unter die Zuständigkeit der Polizei. Ob es noch weitere Konsequenzen gegen die Fahrer gebe, wisse sie nicht. Dies müsse die Taxi-Zentrale entscheiden. „Mir ist nicht bekannt, ob es dort Auflagen gibt, die zu einem Ausschluss der Fahrer führen können.“

Von der Verwaltung der Taxi-Auto-Zentrale gibt es keinen Kommentar zu dem Vorfall. Bis Redaktionsschluss war dort niemand mehr zu erreichen.