Die Idee der Ludwigsburger Stadtverwaltung, einen Teil der Eberhardstraße zur Fußgängerzone zu machen, ist auf viel Kritik gestoßen. Jetzt soll erst im Frühjahr darüber abgestimmt werden.
Es wäre ein winziges Stück Fußgängerzone, doch die Aufregung darüber ist groß – bei den Stadträten, aber auch bei Anwohnern und Geschäftsinhabern in dem Bereich der Eberhardstraße, der direkt an die katholische Kirche in Ludwigsburg grenzt. Schon Mitte Oktober hatte der Gemeinderat kurzerhand per Beschluss verlangt, über die Pläne abstimmen zu können statt, wie von der Stadtverwaltung geplant, sie nur zur Kenntnis zu nehmen. Nun folgten die Stadträte mehrheitlich dem Antrag der SPD-Frau Margit Liepins, sich nochmals im Detail damit zu beschäftigen, welche Folgen eine solche Fußgängerzone hätte.
Wegfallende Parkplätze werden kritisiert
Kritisiert wurde unter anderem der Abfluss über die Bärenstraße im südlichen Bereich der Eberhardstraße und die Zufahrt in den nördlichen Teil über die Alte Gasse. Letztere ist nicht nur eine schmale Anliegerstraße, sie verläuft als Einbahnstraße bislang auch in die umgekehrte Richtung bergab. Würde man sie umdrehen, befürchten Anwohner, ginge es für die Autofahrer bergauf – mit entsprechend lauteren Motorengeräuschen.
Auch die Geschäftsinhaber in der Eberhardstraße hatten sich mehrheitlich alles andere als begeistert über die Pläne gezeigt. Vor allem auch deshalb, weil durch den Umbau einige Parkplätze entfallen würden, auf die insbesondere die ältere Kundschaft angewiesen ist. Auch einige Behindertenparkplätze würden wegfallen.
Der Gemeinderat entscheidet erst im Frühjahr
Schon in der Oktober-Sitzung hatte Liepins zudem die Kosten kritisiert. Angesichts der finanziellen Misere der Stadt seien die veranschlagten 150 000 Euro nicht gerade Peanuts, monierte sie. Zudem denkt man in der Verwaltung, wie aus informierten Kreisen zu hören ist, offenbar auch darüber nach, im erst vor wenigen Jahren sanierten Bereich Eberhardstraße/Bärenstraße eine E-Ladesäule zu errichten, damit das Verkaufsfahrzeug des dort ansässigen Fischhändlers auch künftig geladen werden kann, wenn der Parkplatz vor dem Gebäude entfällt. Dazu müsste die Straße nochmals aufgegraben werden. Nun wird der Gemeinderat erst im Frühjahr darüber entscheiden, ob das kleine Stück Eberhardstraße zur Fußgängerzone wird oder nicht. Damit wird nichts aus den Plänen der Stadtverwaltung, die Neugestaltung nach dem Weihnachtsmarkt anzugehen.