E-Sport lockt zehntausende Zuschauer in die Hallen Foto: Getty

Sind professionelle Computerspieler mit „normalen“ Athleten vergleichbar? Es gibt Gründe, die dafür sprechen. Für die Unternehmen wäre eine Anerkennung viel Geld wert.

Stuttgart - Auch hierzulande ist E-Sport auf dem Vormarsch – und mittlerweile nicht nur Jüngeren ein Begriff. Doch trotz seiner zunehmenden Verbreitung ist allein schon der Terminus umstritten: Handelt es sich bei E-Sport überhaupt um „Sport“ im eigentlichen Wortsinne? Auf den ersten Blick erscheint dies abwegig, üben doch professionelle Computerspieler ihre Tätigkeit sitzend aus, den Blick gebannt auf einen Monitor gerichtet. Wo sollen hier Parallelen zu den Leistungen liegen, die Athleten im traditionellen Sport zeigen?

Mit voreiligen Schlüssen sollte man allerdings vorsichtig sein – das Klischee vom übergewichtigen Zocker hat mit der Realität im E-Sport nichts zu tun. Im Gegenteil: die Profispieler stellen mit ihren Körpern wahre Wunderdinge an. Wissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln haben vor einiger Zeit untersucht, welchen physischen und psychischen Anforderungen die professionellen Spieler unterliegen – und Erstaunliches herausgefunden: Besonders im motorischen Bereich vollbringen E-Profis Extremleistungen.

So schaffen E-Sportler bis zu 400 Bewegungen pro Minute an der Tastatur und Maus, ihre Hand-Auge-Koordination übersteigt laut den Tests sogar die von Spitzenspielern im Tischtennis, dazu kommt ein Puls, der sich teilweise in einem Bereich wie bei Marathonläufern bewegt. Auch die Trainingsbelastung ist enorm: Im Profibereich liegt diese bei bis zu zehn Stunden täglich. Dabei steht Bewegungssport ebenso auf dem Plan wie Taktikschulungen.