Noch sind Elektrobusse in baden-württembergischen Innenstädten eine Seltenheit. Viele Verkehrsbetriebe fürchteten die mangelhafte Reichweite und die unausgegorene Technik. Doch jetzt scheint der Durchbruch geschafft. Und ausnahmsweise ist Tübingen nicht der Vorreiter.
Stuttgart - DerStuttgart - Bus hat 40 Sitzplätze, ist knallrot und nimmt geräuschlos die Steigung von der Brücke über das Neckartal hinauf in die Rottweiler Altstadt. Seit Juli hat der Busverkehr in der 25 000-Einwohner-Stadt einen Elektrobus im Einsatz. Von 9 bis 20 Uhr fährt er vom Thyssen-Krupp-Testturm zum Friedrichsplatz und weiter zum Verbrauchermarkt. Rund 170 Kilometer kommen da an einem Tag zusammen. Klar, habe es die ein oder andere Startschwierigkeit gegeben, gesteht der Betriebsleiter Ralf Jarecki ein. Deshalb habe man für den Einstieg auch eine Linie ausgewählt, die dicht am Betriebshof vorbeiführt. „Da konnten wir den Bus im Notfall schnell austauschen.“ Aber eigentlich war alles halb so schlimm. „Abschleppen mussten wir ihn noch nie.“