Pünktlich zum Start der Radsaison im Frühjahr weisen die Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr eine Radroute rund um Stuttgart aus. An 40 Stationen können Nutzer Fahrräder mit elektrischem Hilfsmotor ausleihen.
Pünktlich zum Start der Radsaison im Frühjahr weisen die Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr eine Radroute rund um Stuttgart aus. An 40 Stationen können Nutzer Fahrräder mit elektrischem Hilfsmotor ausleihen.
Waiblingen/Stuttgart - Der Internet-Auftritt befindet sich laut Selbstauskunft derzeit „im Aufbau“, und auch die Wegweiser entlang der künftigen Rundroute durch die fünf Landkreise der Region Stuttgart sind noch nicht montiert. Doch das Konzept der E-Bike-Region ist fertig. Die Radwege, die als spezielle Route für Pedelecs gelten sollen, sind festgelegt. 90 Prozent davon sind bestehende Radwege, sagt die Tourismusbeauftragte des Rems-Murr-Kreises, Daniela Callenius. „Der Rest wird insbesondere an den Grenzen der Landkreise erstmals beschildert“, sagt sie. Das Landratsamt Waiblingen hat die Federführung für das Projekt der Kreise übernommen.
Internet-Portal mit Buchungsmöglichkeiten im März online
Die Schilder sollen laut Callenius stehen, „bevor die Saison beginnt“. Das ist – je nach Wetterlage – noch im März oder erst im April. Auf jeden Fall in diesem Monat soll das Internet-Portal online gehen, in dem es Informationen über 40 Stellen gibt, an denen man insgesamt 200 Pedelecs ausleihen kann. Diese sollen die Freunde der umweltfreundlichen Bewegung auch gleich über das Portal buchen können. Bei den Anlaufstellen handelt es sich um Fahrradhändler und Gastronomen oder einen Verbund von beidem. Dazu gehört auch die Verleihstation am Bahnhof in Bietigheim, die im vergangenen Oktober mit zehn Verleih-Pedelecs und sechs bis zehn weiteren Abstellplätzen eröffnet worden ist.
Nun ist es aber nicht so, dass der geneigte Radler die 400 Kilometer der Hauptroute nach und nach abfahren und das Fahrrad mit elektrischem Hilfsmotor abgeben könnte, wo es ihm gerade passt. Das Gefährt muss schon zurück zum jeweiligen Anbieter, der auf eigene Rechnung wirtschaftet. „Von uns bekommen die Partner kostenlose Werbung und das Reservierungsportal“, sagt Daniela Callenius, die aber trotzdem flexiblere Rückgabemöglichkeiten für die Zukunft in Aussicht stellt. „Wir haben das Ziel, in einem Folgeprojekt die Pedelecs austauschbar zu machen“, sagt Projektleiterin Callenius.
Außerdem liegen an der Route 122 Ladestationen. Darunter einige der sogenannten fahrradfreundlichen Betriebe wie etwa Gasthäuser, für die man aber ein eigenes Ladegerät mitbringen muss. Im Internet bekommt man auch GPS-Daten für Fahrrad-Navigationsgeräte. Eine 52 Seiten starke Broschüre mit allen Verleihstationen und Tipps für Sehenswürdigkeiten entlang der Route findet sich schon jetzt im Internet auf der Homepage des Plenums Heckengäu.
Erste Stufe der E-Bike-Region kostet 286.000 Euro
Callenius’ Hoffnung auf ein Folgeprojekt bedeutet, dass die Runde der fünf Landkreise noch einmal Fördermittel beantragen will. Die erste Stufe der E-Bike-Region Stuttgart kostet 286 000 Euro, wovon der Verband Region Stuttgart rund 143 000 Euro übernimmt. Diese stammen aus dem Förderprogramm, mit dem eine Modellregion für nachhaltige Mobilität ins Leben gerufen werden soll.
Die Landeshauptstadt wird von der E-Bike-Route nicht berührt. „Stuttgart hat ja schon seit längerem das Call-a-Bike-Konzept der Bahn, das eher auf Pendler zielt“, sagt die Rems-Murr-Tourismusbeauftragte Callenius, „während unser Projekt eher eine touristische Zielrichtung verfolgt.“ Trotzdem habe man mittlerweile Kontakt zur Stadt geknüpft, da es kein Zustand sei, dass diese wie ein schwarzes Loch in der Mitte der E-Bike-Hauptroute liege. „Wir sehen es als nötig an, Stuttgart zu integrieren“, so Daniela Callenius.
Bis zum Start der E-Bike-Region im Frühjahr wird das nichts werden. Doch mit der Zeit könnte die Rundroute durchaus noch mehr Querverbindungen bekommen.