Betriebsratschef Uwe Hück: Ausgleich zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Gerechtigkeit Foto: dpa

Der Sportwagenhersteller Porsche will in Zuffenhausen das E-Auto Mission E bauen. Um bei den Kosten wettbewerbsfähig mit anderen Standorten des VW-Konzerns zu sein, üben die Beschäftigten zeitweise Verzicht – allerdings nicht beim heutigen Gehalt, sondern bei einem Teil künftiger Steigerungen.

Stuttgart - Die Porsche-Belegschaft hat Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe zugestimmt, damit das neue Elektroauto „Mission E“ am Standort Zuffenhausen gebaut werden kann. Dabei soll bei den 13.000 Beschäftigten an den Standorten Zuffenhausen und Weissach ein Teil künftiger Tariferhöhungen einbehalten werden, damit die Standorte bei der Produktion des neuen Fahrzeugs gegenüber anderen Werken des VW-Konzerns wie Leipzig und Osnabrück zu wettbewerbsfähigen Kosten arbeiten. „Wir mussten einen Ausgleich finden zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Gerechtigkeit. Das ist uns gelungen“, sagte Betriebsratschef Uwe Hück der „Automobilwoche“.

Außerdem wird am Standort Zuffenhausen die Arbeitszeit, die seit zwei Jahren ohne Lohnkürzungen auf 34 Stunden pro Woche herabgesetzt ist, wieder auf 35 Stunden steigen. Tarifbeschäftigte erhalten in den Jahren 2016 bis 2025 einen Viertel Prozentpunkt weniger Gehaltserhöhung als tariflich vereinbart. Damit werde niemandem etwas weggenommen, erklärte ein Sprecher des Betriebsrats den Stuttgarter Nachrichten.

Die Summe der einbehaltenen Gehaltserhöhungen belaufe sich über neun Jahre hinweg auf 2,25 Prozent; das sei weniger, als in der Regel in einem einzigen Jahr vereinbart werde. Außertariflich beschäftigten Mitarbeitern bis hin zum Vorstand wird mit einem halben Prozentpunkt ein doppelt so hoher Anteil von ihren künftigen Gehaltssteigerungen abgezogen. Das künftige Elektroauto, das ab 2019 in Zuffenhausen gebaut wird, soll trotz seiner 600 PS eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern haben.

Unterdessen kündigte VW-Chef Matthias Müller konzernweite Einsparungen an. „Dabei geht es um den Bonus für 2015. Es ist klar, dass wir den Gürtel enger schnallen müssen, auf allen Ebenen, vom Vorstand bis zum Tarif-Mitarbeiter. Auch hier muss die Unternehmensspitze Vorbild sein“, so Müller.