Auch in Dresden muss der VfB Stuttgart vor leeren Rängen spielen. Foto: dpa/Robert Michael

Nach nur einer Woche Vorbereitung startet Dynamo Dresden gegen den VfB Stuttgart den Kampf um den Klassenverbleib. Trainer Kauczinski sieht sein Team benachteiligt, aber nicht ohne Chancen.

Dresden - Nach 84 Tagen Zwangspause sowie Quarantäne-Maßnahmen steigt Dynamo Dresden verspätet in den Spielbetrieb ein. Trainer Markus Kauczinski sieht sein Team am Sonntag (13.30 Uhr/Liveticker) gegen den VfB Stuttgart benachteiligt, aber nicht chancenlos. „Wir kommen vom Balkon, haben dort und im Wohnzimmer Krafttraining gemacht und sind Fahrrad gefahren. Das hat noch keiner vorher gemacht, außer er will die Tour de France fahren. Da ist Stuttgart klar im Vorteil“, erklärte der 50 Jahre alte Coach des abstiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten am Freitag auf einer Video-Pressekonferenz.

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Nach einer 14-tägigen häuslichen Quarantäne aufgrund mehrfacher positiver Coronatests befindet sich das Schlusslicht erst seit Samstag wieder im Mannschaftstraining. Die Partie gegen den Tabellenzweiten kommt für Dynamos Coach definitiv zu früh. „Ich kann noch nicht mal sagen, ob wir bei 60 oder 70 Prozent sind. Wir mussten in dieser Woche erst einmal aufbauen“, erklärte Kauczinski. „Neben dem Torwart, der wenig Probleme haben wird, suche ich noch fünf Spieler, die 90 Minuten durchhalten können.“

„Wir müssen einen Rhythmus finden“

Kauczinski will nicht hadern. Er weiß, dass er die Situation ohnehin nicht ändern kann und verspricht einen kämpferischen Auftritt, mit dem konditionelle und spielerische Defizite wettgemacht werden sollen. Den Plan, wie und mit welchen Personal er das Spiel gegen den VfB angehen will, habe Kauczinski bereits im Kopf. Preisgeben will er ihn nicht. Nur so viel: „Wir müssen einen Rhythmus finden und dürfen nicht in den offenen Schlagabtausch gehen, wie wir das noch gegen Regensburg und Aue gemacht haben.“

Gegen den Aufstiegsaspiranten aus Schwaben sei das ohnehin nicht der richtige Weg, betonte Stürmer Patrick Schmidt. Der 26-Jährige und seine Mannschaftskollegen hatten am Donnerstagabend den 3:2-Erfolg des VfB gegen den Hamburger SV verfolgt und wissen daher, was Dynamo erwartet. „Eine spielerisch starke Mannschaft, die ihre Stärken vor allem über die Außen hat“, erklärte Schmidt.

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Trotz aller Widrigkeiten, für Dynamo zählen im Abstiegskampf nur Siege. „Wir müssen Spiele gewinnen, um drin zu bleiben, das ist kein Witz. Es steht für alle viel auf dem Spiel“, erklärte Kauczinski. Vier Siege sollen es mindestens sein. Angesichts des Mammutprogramms von neun Spielen in 29 Tagen ist es eine Herkulesaufgabe. Doch Schmidt verspricht: „Dass wir alle voll daran glauben und uns noch lange nicht abgeschrieben haben. Egal, wie die letzten Wochen gelaufen sind, alle haben den hundertprozentigen Fokus, mit Dynamo Dresden den Klassenerhalt zu schaffen.“