Protestaktionen bei den öffentlichen Banken sind nun hinfällig. Auch am Donnerstag hatte es noch Warnstreiks gegeben – hier in Niedersachsen. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Verdi und den öffentlichen Banken ist ein Tarifabschluss gelungen. Er enthält neben den besseren Vergütungen auch eine neue Homeoffice-Regelung: Bis zu 40 Prozent der Arbeitszeit kann mobil abgeleistet werden

Die Arbeitgeber der öffentlichen Banken sehen ihren tariflichen Sonderweg getrennt von den privaten Banken bestätigt. Am späten Donnerstagabend gelang ihnen nach neunmonatigen Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi ein Tarifabschluss, der den „Weg in eine moderne, digitale und nachhaltige Arbeitswelt ebnet“, wie ihr Verhandlungsführer Gunar Feth lobt.

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Das Gesamtpaket für die gut 60 000 Beschäftigten der öffentlichen Banken enthält zusätzlich zu der im März gewährten Corona-Sonderzahlung von 750 Euro eine weitere Pauschale von 300 Euro und ein Gehaltsplus von 3,0 Prozent zum 01. Juli 2022. Ein Jahr später gibt es erneut 2,0 Prozent mehr – und zum Januar 2024 wird die wöchentliche Arbeitszeit um eine Stunde auf 38 Stunden reduziert. Zudem wird ein tariflicher Anspruch verankert, bis zu 40 Prozent der Arbeitszeit mobil arbeiten zu können. Auch kann zur Sicherung von Jobs die Arbeitszeit vorübergehend gesenkt werden. Die Laufzeit des Abkommens beträgt 35 Monate bis Ende Mai 2024. Das Ergebnis könne sich angesichts der Pandemie und des Kriegs in der Ukraine „mehr als sehen lassen“, sagte Verdi-Vorstandsmitglied Christoph Schmitz.

Bei den privaten Banken geht es nicht voran

Die öffentlichen Banken haben erstmals seit 1972 getrennt von den privaten Banken verhandelt – und dort geht es nicht voran. Mitte Januar hatte Verdi den Arbeitgebern ein Kompromissangebot gemacht, woraufhin diese die Gespräche abbrachen. Ihr Argument: Verdi hätte die ursprüngliche Gehaltsforderung von 4,5 Prozent massiv verschärft.